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58 Stunden pro Jahr steht der Deutsche im Stau. Rechnet man aber mit einem Stau, kommt er nicht. Das ist nicht einmal nur im Straßenverkehr so: In Fußballstadien oder im Tierreich ist das Phänomen ebenfalls zu finden. Da ist es auch keine Beruhigung, zu wissen, dass Staus schon im alten Rom bekannt waren.
Staus sind eine Plage - aber keine neue
Keine Staus, keine Straßensperrungen - ein Niederländer will seinen Traum verwirklichen
Dieses Phänomen zu verstehen - daran arbeitet
Professor Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen. Bei der
125. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte berichtete er in Tübingen
von seinen Forschungsergebnissen.
"Alles Unglück des Menschen rührt daher, dass sie nicht ruhig in einem
Zimmer sitzen können." Dieser Satz stammt vom Philosophen Blaise
Pascal (1623-1662). Tatsächlich ist Stau keine Erscheinung der Neuzeit, so
Schreckenberg. Schon zur Zeit des Römischen Imperiums gab es Warnungen, zu
bestimmten Zeiten nach Rom hineinzufahren.
Mit wachsender Automobilisierung wurde der Stau ein aktuelles Thema. Seine
Ursachen lassen sich gliedern in Offensichtliches wie Unfälle oder
Baustellen und auf den ersten Blick Unerklärliches wie der berühmte "Stau
aus dem Nichts".
Letztere Art hat Schreckenberg mithilfe seiner Rechenmodelle inzwischen gut verstanden: "Bei dichter werdendem Verkehr entwickelt sich zuerst zäh fließender Verkehr. Eine Art Synchronisation zwischen den Spuren setzt ein. Ab 1500 bis 1800 Fahrzeugen pro Stunde und Spur wird der Verkehr dann instabil. Kommt es nun durch Unaufmerksamkeit, Überreaktionen und Spurwechseln zu weiteren Abbremsmanövern, ja zu Stillstand, so entsteht eine Stauwelle, die sich rückwärts über die Straße bewegt."
Wesentlicher Faktor bei der Stauentstehung ist die Interaktion zwischen Mensch und Maschine: "Beim Anfahren werden rund zwei Sekunden Zeit pro Fahrzeug verloren", so der Forscher. Fährt in dieser Zeit mehr als ein Auto an das Stauende, wird der Stau immer länger. Dies setze sich wellenförmig nach hinten fort, auch wenn an der Stauspitze die Autos längst wieder fahren. So begegne einem dann auf freier Strecke eine solche Stauwelle, und es entstehe der Eindruck des "Staus aus dem Nichts".
Bei der Bewältigung eines Staus spielt laut Schreckenberg auch die Psychologie des Fahrers eine große Rolle: "Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Typen. Da ist der Sensible, der einen Stau schon umfährt, wenn er noch 50 Kilometer davor ist, oder der Taktierer, der direkt in den Stau mit der Idee fährt, dass, wenn alle das Hindernis umfahren, ja kein Stau mehr da sei. Dann gibt es den Unsensiblen, der sowieso nicht an Stauprognosen glaubt, und den Stoiker, der immer exakt die gleiche Strecke fährt."
Steht man doch mal im Stau oder kurz davor, rät Schreckenberg: Bloß nicht auf Nebenstraßen umfahren. Seine Untersuchungen haben gezeigt, dass man für eine Umfahrung deutlich länger braucht als durch den Stau hindurch. Allerdings: Der Fahrer fühlt sich immerhin etwas besser, weil er ja nicht stand. "Ab 1500 bis 1800 Fahrzeugen pro Stunde und Spur wird der Verkehr instabil"
58 Stunden pro Jahr steht der Deutsche im Stau. Rechnet man aber mit einem Stau, kommt er nicht. Das ist nicht einmal nur im Straßenverkehr so: In Fußballstadien oder im Tierreich ist das Phänomen ebenfalls zu finden. Da ist es auch keine Beruhigung, zu wissen, dass Staus schon im alten Rom bekannt waren.
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Hey Freunde, ich bin es das Cabrio drei Kilometer vor euch, hier fängt es gerade ordentlich an zu regnen, also macht schon mal das Verdeck zu. Und noch was: Du, ja die Limousine hinter mir, ab jetzt exakt 50 fahren, dann ist es grün, wenn Du an der Kreuzung ankommst, an der ich gerade rechts abbiege. Oh, hier wird es gerade etwas voller, also alle genau 3 Meter Abstand halten bei Tempo 30, dann staut es sich hier erst gar nicht. Das war es erst einmal von mir, weiterhin gute Fahrt.
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Sie schreiben einen Kommentar zu diesem ArtikelStau gab es schon im alten Rom
58 Stunden pro Jahr steht der Deutsche im Stau. Rechnet man aber mit einem Stau, kommt er nicht. Das ist nicht einmal nur im Straßenverkehr so: In Fußballstadien oder im Tierreich ist das Phänomen ebenfalls zu finden. Da ist es auch keine Beruhigung, zu wissen, dass Staus schon im alten Rom bekannt waren.