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Forme voulue :

    (Bedeutung(\w)*|Sinngehalt(\w)*|Fehl(ü|u)bersetzung(\w)*|Nonsens|zweideutig(\w)*)

Définition :

    Signification, ce que quelque chose veut dire.

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Bedeutung (Sprachphilosophie)

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Bedeutung ist ein grundlegender Begriff in der Linguistik und Sprachphilosophie. Wichtig ist der Begriff auch in der Informatik, der Forschung zur Künstlichen Intelligenz und in den Kognitionswissenschaften. Es gibt verschiedene Ansätze zur Bestimmung des Begriffs „Bedeutung“. Unter Bedeutung versteht man zum einen das Wissen über die übliche Verwendung eines Wortes oder Ausdrucks innerhalb einer Sprachgemeinschaft und eines jeweils gegebenen Kontextes. Als Bedeutung wird auch das angesehen, was jemand aufgrund eines Zeichens oder eines sprachlichen Ausdrucks versteht. Unter Referenztheorie versteht man die Auffassung, dass Bedeutung das Objekt ist, das mit einem Wort bezeichnet wird. In der lexikalischen Bedeutungstheorie wird die Bedeutung durch eine Liste von Eigenschaften, die durch einen Begriff umfasst werden, ausgedrückt. Bedeutungstheorien sind ein wesentlicher Teil der Semiotik.

Das Wort Bedeutung wird in der gegenwärtigen deutschen Sprache vielfältig verwendet:
1. für die Definition eines Begriffs; Beispiel: „Die Bedeutung von ‚Junggeselle‘ ist ‚unverheirateter Erwachsener‘.“
2. für die Übersetzung von einem Zeichensystem in ein anderes. Beispiel: „Das englische Wort ‚meaning’ bedeutet im Deutschen sowohl ‚Bedeutung’ als auch ‚meinend’.“
3. für einen impliziten Sinn einer Mitteilung. Beispiel: Eine Frau sagt zu ihrem Ehemann ‚Die Ampel ist rot’ und fordert ihn damit auf anzuhalten.
4. für Implikationen. Beispiel: „Die Beförderung bedeutete für sie einen wesentlichen Karriereschritt.“
5. für die Bedeutsamkeit von etwas. Beispiel: „Dieses Erlebnis war von großer Bedeutung.“
6. für das Verursachende in einem kausalen Zusammenhang. Beispiele: „Rauch bedeutet Feuer“ oder „Die vielen Fehler bedeuten, dass er unter Stress steht“.
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Die Sprachphilosophie befasst sich insbesondere mit den ersten vier Punkten. Für die Bestimmung der Bedeutung sind dabei sowohl Wort- und Satzstruktur (Syntax) als auch Inhalt des Ausdrucks (Semantik) sowie der Verwendungszusammenhang einer Äußerung (Pragmatik) maßgeblich.

Eine allgemein anerkannte Explikation (erläuternde Bestimmung des Begriffs) existiert nicht. Die philosophischen Auffassungen reichen von der Meinung, dass Bedeutung ein eigener Gegenstand im Bewusstsein ist (eine kognitive Entität), über die Sichtweise, dass Bedeutung nur pragmatisch durch ihren Gebrauch erschlossen werden kann, bis hin zur Ablehnung einer näheren Bestimmbarkeit.

(1) Bedeutung als besonderer Gegenstand: der Gegenstand, auf den Bezug genommen wird, der Referenzgegenstand (Bertrand Russell, Peter Strawson, Saul Kripke und Hilary Putnam), die Vorstellung, die ein Sprecher mit dem Zeichen assoziiert (John Locke) oder ein abstrakter Gegenstand, der Sinn (Gottlob Frege) oder die Intension (Rudolf Carnap).

(2) Bedeutung als besonderer Gebrauch: der von einer Regel in einem Sprachspiel bestimmte Gebrauch eines Zeichens (Ludwig Wittgenstein, John L. Austin, Michael Dummett) oder die kommunikative Absicht, mit welcher das Zeichen gebraucht wird (John Searle, Paul Grice oder David Lewis).

(3) Bedeutung als undefinierbarer Begriff; an seine Stelle tritt eine Bedeutungstheorie (Willard Van Orman Quine, Donald Davidson).

Eine andere Sichtweise auf die Frage, was die Bedeutung eines Satzes ausmacht, geben die Antworten
* seine Wahrheitsbedingungen (Frege, Wittgenstein I)
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* 1 Aspekte des Begriffs Bedeutung
* 2 Überblick und Abgrenzung
* 3 Bedeutung in der Philosophiegeschichte
+ 3.1 Eine Grundsatzfrage bei Platon
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+ 3.3 Sextus Empiricus
+ 3.4 Vorstellung und Bedeutung bei John Locke
* 4 Sprachphilosophie im 20. Jahrhundert
+ 4.1 Bedeutung und Wahrheit als Sinnkriterium
o 4.1.1 Grundlegung durch Gottlob Frege
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o 4.1.5 Der Einwand der Präsuppositionen von Peter F. Strawson
+ 4.2 Bedeutung und Sprachgebrauch
o 4.2.1 Bedeutung und Semiotik bei Charles S. Peirce
o 4.2.2 Sprachgebrauch und Regeln bei Ludwig Wittgenstein (II)
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o 4.2.5 Sprechakte als Grundlage der Universalpragmatik von Habermas
+ 4.3 Bedeutung aus behavioristischer Sicht
o 4.3.1 Bedeutung als Reiz-Reaktions-Schema
o 4.3.2 Der Holismus von Willard Van Orman Quine
+ 4.4 Bedeutung und Intentionalität
o 4.4.1 Bedeutung und Meinen bei Paul Grice
o 4.4.2 Konvention und Intentionalität bei David Lewis
+ 4.5 Erneuter Fokus auf Bedeutung und Wahrheit
o 4.5.1 Donald Davidsons Interpretationstheorie
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o 4.5.3 John McDowells Rückverweis auf Wittgenstein
+ 4.6 Externalistische Bedeutungstheorien
o 4.6.1 Starre Designatoren bei Saul A. Kripke
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[Bearbeiten] Aspekte des Begriffs Bedeutung

Im Folgenden werden unterschiedliche theoretische Problemstellungen, Unterscheidungen, Merkmale und Relationen des sprachphilosophischen Begriffs der Bedeutung vorgestellt und die verwendeten Fachbegriffe erläutert.

Zeichen und Sprache
Die Bedeutung sprachlicher Zeichen hängt davon ab, von welcher Art die Zeichen sind. Man unterscheidet:
* singuläre Termini (Zeichen, mit welchen auf einen ganz bestimmten Gegenstand als solchen Bezug genommen wird), siehe Kennzeichnung, Eigennamen.
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Schon bei Platon, dann auch in den späteren bedeutenden sprachphilosophischen Werken von Ockham, John Locke oder Leibniz wurde Sprache als Zeichen aufgefasst, das zwischen dem Gegenstand und dem Gedanken vermittelt. In der Diskussion über den Dreiklang Sprache – Denken – Wirklichkeit (vox – intellectus – res) ist dabei umstritten, ob Sprache als Zeichen einen direkten Bezug zum Gegenstand hat (Ikonizität), also von Natur aus eine eigene Bedeutung besitzt, oder ob Sprache willentlich gesetzt und nur Ausdruck von Gedanken ist (Arbitrarität). Als kleinste bedeutungstragende Einheit eines Sprachsystems bezeichnet man ein Morphem, also den Wortstamm, wie in „träumt, Trauma, Traum“ das Morphem „traum“ lautet. Morpheme können in Kombinationen gebunden sein, wie in „Philo-soph“ die Bestandteile eine Kombination der Bedeutungen von Freund und Weisheit sind. Die Bedeutung von Bezeichnungen wird in der Semasiologie untersucht. Diese ist damit Teilgebiet der Semiotik
als der allgemeinen Lehre von den Zeichen. Sprachzeichen mit derselben Bedeutung bezeichnet man als Synonyme (Aufzug – Fahrstuhl – Lift).

Synkategorem
Bereits in der Scholastik^[1] gab es die Unterscheidung von kategorematischen und synkategorematischen Begriffen. Kategorematisch ist ein Begriff, wenn er mit einer Bedeutung unmittelbar verbunden ist. Synkategorematische Ausdrücke haben hingegen für sich selbst keine Bedeutung, sondern nur als Bestandteil eines komplexen Ausdrucks oder im Satzzusammenhang wie „alle, jeder, etwas, einige, danach, auch, noch, sowie“. Hierzu zählen auch Junktoren (logische Bindewörter wie und/oder) und deiktische (hinweisende) Ausdrücke (du, hier, dann).

Denotation und Konnotation
Die Unterscheidung von Denotation und Konnotation geht auf John Stuart Mill zurück. In seinem „System der Logik“ unterschied er die Hauptbedeutung (Denotation) eines Begriffs, zum Beispiel „Mensch“, von seinen mitgemeinten Nebenbedeutungen (Konnotationen), zum Beispiel „zweibeinig, sprachbegabt, etc.“. Während die Denotation der allgemeine Begriff ist, mit dem alle Individuen, die zu dem Begriffsumfang gehören, bezeichnet werden, sind Konnotationen alle die Attribute, die zur Bestimmung des Grundbegriffs geeignet sind. Konnotationen können im Kontext wechseln, sind also nicht notwendig mit dem bezeichneten Gegenstand verbunden.

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Intension und Extension
Auf Rudolf Carnap geht die Unterscheidung zwischen Begriffsinhalt (Intension) und –umfang (Extension) zurück. Die Bedeutung eines Begriffs der Intension nach ergibt sich aus den mit dem Begriff gedachten Eigenschaften. Welche Merkmale werden mit dem Begriff einer Brücke verbunden? Die Extension bezeichnet indes alle Gegenstände, auf die die Merkmale des Begriffs, hier Brücke, zutreffen.

Metasprache und Objektsprache
Bei der Rede über die Bedeutung eines Begriffs ist zu unterscheiden, aus welcher Perspektive man einen Begriff verwendet. Das Wort „Duisburg“ ist der Name einer Stadt. Die Aussage „Duisburg liegt im Ruhrgebiet“ ist eine Aussage über den Gegenstand, der mit dem Namen bezeichnet wird. Die Aussage „Duisburg hat zwei Silben“ ist eine Aussage über das Wort Duisburg, unabhängig davon, welcher Gegenstand damit verbunden wird. Das Wort Duisburg hat je nach Kontext eine unterschiedliche Bedeutung. Wenn es den Gegenstand selbst (die Stadt) meint, so wird es in der Objektsprache verwendet. Wenn aber nur der Begriff oder ein Satz Gegenstand einer Aussage ist, so erfolgt die Aussage auf der Ebene der Metasprache. Als Metasprache kann man sich eine zweite Sprache, zum Beispiel Englisch, vorstellen, in der die Objektsprache untersucht wird. Diese für eine Sprachanalyse relevante Unterscheidung liegt auch Buchtiteln wie „Die Bedeutung von Bedeutung“ zugrunde. Sie ist wichtig
für den semantischen Wahrheitsbegriff von Alfred Tarski.
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Syntax, Semantik und Pragmatik
Für die Sprachwissenschaft ist die Unterscheidung von Syntax, Semantik und Pragmatik bedeutsam, die auf die Zeichenlehre von Charles W. Morris zurückgeht. Syntax ist danach die Relation von sprachlichen Zeichen innerhalb eines Ausdrucks untereinander. Semantik gibt die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken als Beziehung zu den bezeichneten Gegenständen an, und Pragmatik ist der Teil der Bedeutung eines Ausdrucks, der sich aus den im jeweiligen Kontext gegebenen Relationen ergibt. So ist im Satz: „Gib mir mal den Schlüssel“ nicht klar, ob es sich um einen Türschlüssel oder um ein Werkzeug handelt. Die tatsächliche Bedeutung ergibt sich erst aus dem Kontext.

Sprecher und Interpret
Bedeutung entsteht im Kommunikationsprozess. Dabei wird unterschieden zwischen der Sprecherbedeutung, die sich aus dem ergibt, was der Sprecher meint, was er mit einer Aussage mitteilen möchte, und der Bedeutung, die der Empfänger des sprachlichen Ausdrucks diesem aufgrund seiner Interpretation beimisst. Eine erfolgreiche Kommunikation erfordert, dass eine gemeinte Bedeutung auch verstanden wird. Bedeutungstheorien werden daher oftmals als Theorien des Verstehens aufgefasst.

Natürliche und nicht-natürliche Bedeutung
Seit dem Erscheinen des Aufsatzes „Meaning“ (1957)^[2] des englischen Philosophen Paul Grice ist es üblich, natürliche und nicht-natürliche Bedeutung voneinander abzugrenzen. Dabei ist zu beachten, dass das englische „Meaning“ im Deutschen alternativ mit „Bedeuten“ oder „Meinen“ übersetzt werden kann. Grice veranschaulicht den Unterschied an folgenden Beispielen:
1. Diese Flecken bedeuten (bedeuteten) Masern.
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Im ersten Fall besteht ein kausaler, naturwissenschaftlich erklärbarer Zusammenhang zwischen dem Zeichen und seiner Bedeutung. Im zweiten Fall erhält das Zeichen seine Bedeutung aufgrund von menschlichen Absichten: Der Busfahrer beabsichtigt, mit dem Klingeln anzuzeigen, dass der Bus voll ist. Wir können auch sagen: Der Busfahrer meinte mit dem Klingeln, dass der Bus voll ist. Aber wir können nicht sagen, die Flecken meinten, dass es Masern sind.

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Bedeutung“ ist insbesondere ein Fachbegriff der Sprachphilosophie, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als eigenständige philosophische Disziplin entstanden ist. Sprache ist seit den Ursprüngen der Philosophie einer ihrer Gegenstände. Bei Platon findet sich die Überlegung, ob die Bedeutung von Wörtern einen natürlichen Ursprung hat, oder ob sie nur auf Konventionen beruht. Dieses Problem wird im Diskurs des 20. Jahrhunderts und 21. Jahrhunderts noch in ähnlicher Weise erörtert. In der Stoa wurde differenziert zwischen Bezeichnung, Bedeutung und Bezug. John Locke untersuchte den Zusammenhang von Zeichen und Bedeutung und setzte Vorstellung, Zeichen und Gegenstand miteinander in Bezug. John Stuart Mill unterschied zwischen Denotation und Konnotation und prägte den Begriff der singulären Termini.

Vor allem Gottlob Frege eröffnete eine neue Sichtweise auf die Sprache. Da der Gedanke ein sprachlicher Ausdruck ist, hielt er es für notwendig, zunächst einmal die Sicht auf die Sprache zu klären, um dann eine bereinigte Wissenschaftssprache entwickeln zu können. Grundlegend ist seine Unterscheidung von der Bedeutung eines Ausdrucks (bei Frege: Sinn) und den Gegenständen, auf die sich ein Ausdruck bezieht (bei Frege: Bedeutung). Allen Sprachphilosophen gemeinsam ist die Auffassung, dass Bedeutung erst im Kontext von Sätzen entsteht. Umstritten ist, ob Begriffe eine eigenständige Bedeutung haben. Bertrand Russell führte das Thema der Kennzeichnung ein und fragte nach der Bedeutung von Eigennamen. Ludwig Wittgenstein entwickelte eine Abbildtheorie zwischen Sprache und Wirklichkeit, die er als Grundlage einer idealen Wissenschaftssprache auffasste. Hierauf aufbauend präzisierte Rudolf Carnap die theoretischen Begriffe und arbeitete an einem Konzept der Idealsprache. In
seiner Spätphilosophie machte Ludwig Wittgenstein den Einwand, dass die Bedeutung von Äußerungen sich aus ihrem Gebrauch ergibt, der nach Regeln erfolgt und von Sprachspielen abhängig ist. Er begründete damit die Philosophie der normalen Sprache. Peter Strawson wies darauf hin, dass Aussagen implizite Annahmen (Präsuppositionen) enthalten. Zur Gebrauchstheorie der Sprache zählt insbesondere die Sprechakttheorie, die von John L. Austin konzipiert und von John Searle weiterentwickelt wurde. Hierzu wurde von Jürgen Habermas eine eigene Variante entwickelt, die er seiner Theorie des kommunikativen Handelns zugrunde legte.

Ein grundsätzlich abweichender Ansatz findet sich bei Charles S. Peirce, der die Frage der Bedeutung in seiner pragmatischen Maxime erklärte und in eine Semiotik einband. Sein Verständnis von Bedeutung kann man als Vorläufer der Auffassung ansehen, dass die Bedeutung eines Begriffs in seinem Gebrauch liegt. Ausgehend von Peirce entwickelte Charles W. Morris ein behavioristisches Konzept, nach dem die Erklärung von Bedeutung auf rein Beobachtbares beschränkt bleiben muss. Den Behaviorismus verknüpfte Willard van Orman Quine mit einem grundsätzlichen Skeptizismus. Er bezweifelte, dass Bedeutung überhaupt zu erklären ist. Sprache kann demnach als holistisches System nur ganzheitlich betrachtet werden.

Eine besondere Berücksichtigung der Situation von Sprachäußerungen (der Pragmatik) findet sich bei Paul Grice, der den Zusammenhang von Bedeutung und Meinen in Hinblick auf die Sprecherbedeutung untersuchte, sowie bei David Lewis, der das Thema der Konventionen innerhalb von Sprechergemeinschaften weiterentwickelte. Unter Berücksichtigung der weitergeführten Diskussion knüpften Donald Davidson und Michael Dummett wieder an die Konzepte zur Entwicklung von Bedeutungstheorien an, wobei Davidson eine realistische Position mit dem Kriterium der Wahrheit als Bestimmungsmerkmal von Bedeutung einnahm, während Dummett sich für eine anti-realistische Position mit dem Kriterium der Verifizierbarkeit einsetzte. John McDowell vertrat in Anlehnung an Wittgenstein dagegen erneut die Position, dass Bedeutung durch den Gebrauch innerhalb einer Sprechergemeinschaft bestimmt wird und der Begriff der Bedeutung nicht auf eine Bedeutungstheorie reduzierbar ist.

Eine alternative Sicht entwickelte Saul A. Kripke mit der These, dass Namen starre Designatoren (d. h. unveränderliche Bezeichnungen singulärer Termini) sind. Er hielt eine erneute Unterscheidung der Begriffe a priori (als die epistemische Ebene betreffend) und notwendig (als die ontologische bzw. metaphysische Ebene betreffend) für sinnvoll. David Kaplan ergänzte die Diskussion um die Betrachtung indexikalischer Ausdrücke. Hilary Putnam machte schließlich mit dem Konzept der sprachlichen Arbeitsteilung darauf aufmerksam, dass der Einzelne normalerweise nicht über den vollen Umfang der Bedeutung von Begriffen verfügt, sondern dass Bedeutung von der gesamten Sprachgemeinschaft und von äußeren Umständen abhängig ist. Als Reaktion auf diesen Externalismus wurden zum Beispiel von Robert Stalnaker semantische Konzepte entwickelt, die sowohl externe als auch interne Aspekte der Bedeutung berücksichtigen. Eine völlig andere Sichtweise vertritt Robert Brandom in seiner
inferentiellen Semantik, indem er Sprache als einen Prozess von Schlussfolgerungen auffasst und die Idee der Referenz als sekundär betrachtet.

Als kritische Position zur überwiegend analytisch orientierten Sprachphilosophie entwickelte sich in Frankreich eine stärker auf die Literatur ausgerichtete Sichtweise. Als Vertreter der Postmoderne orientierte sich Jean-François Lyotard an den Sprachspielen Ludwig Wittgensteins. Auf verborgene Implikationen und kontextabhängige Bedeutungsverschiebungen verweist das Konzept der Dekonstruktion von Jacques Derrida.

Dieser Artikel ist begrenzt auf den Bereich der Sprachphilosophie. Bedeutung spielt daneben auch in anderen philosophischen Fragestellungen eine grundlegende Rolle, so in der Phänomenologie Edmund Husserls, bei Ernst Cassirer in der Philosophie der symbolischen Formen, in Noam Chomskys generativer Grammatik oder in den Interpretationstheorien der Ästhetik. In der Hermeneutik ist Bedeutung als Gegenbegriff zum Verstehen wesentlich. Jacques Lacan sah auch das Unbewusste als sprachlich strukturiert an, wobei er in Anlehnung an Ferdinand de Saussure Bedeutung nicht als Referenz, sondern als Differenz zwischen Sprachzeichen auffasste. Michel Foucault schließlich erfasste Bedeutung ebenfalls in der Tradition des Poststrukturalismus aus der Perspektive historischer Veränderungsprozesse am Beispiel von Macht und Sexualität.

Eine ganz andere – ebenfalls nicht weiter behandelte – Linie entwickelte sich in der Philosophie des Geistes, in der Bedeutung gleichgesetzt wird mit mentalen Zuständen, die in den sprachlichen Zeichen ihren Ausdruck finden. Zu nennen sind hier die Arbeiten von Jerry Fodor, der wie sein Lehrer Chomsky von angeborenen Sprachfähigkeiten ausgeht und sich mit Fragen richtiger Repräsentation befasst, Fred Dretskes informationstheoretischer Ansatz zur Erklärung von Vorgängen des Lernens oder die beispielsweise von David Chalmers oder Robert Stalnaker entwickelten „Zweidimensionalen Semantiken“.

[Bearbeiten] Bedeutung in der Philosophiegeschichte

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Sprachphilosophische Überlegungen gibt es seit den Anfängen der Philosophie. So hat sich Platon in seinem Dialog „Kratylos“ mit der Frage auseinandergesetzt, wie die Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks zustande kommt. Kratylos behauptet in diesem Dialog, dass jedes Ding von Natur aus einen richtigen Namen hat. Als Gegenspieler vertritt Hermogenes die Auffassung, dass ein Begriff dadurch richtig wird, dass seine Bedeutung durch eine Vereinbarung hergestellt wird. Kratylos argumentiert, dass Sätze und damit auch Wörter wahr oder falsch sein können. Die richtige Bedeutung erkennt man an der Wahrheit einer Aussage. Hermogenes hält dagegen, dass man eine Sprache erfinden kann, in der es möglich ist, wahre Aussagen zu machen.

Sokrates, der von den beiden als Schiedsrichter aufgefordert wird, verweist schließlich darauf, dass man die Wirklichkeit bereits kennen muss, um zu beurteilen, ob eine Aussage richtig ist beziehungsweise ob ein Begriff in der richtigen Bedeutung verwendet wurde. Entsprechend sind Begriffe nur Namen des Erkannten. Sprache aus sich heraus ist danach ohne Bedeutung. Gegen Hermogenes spricht, dass die Konventionen nicht beliebig sind, sondern dass die Namen der Dinge oftmals eine zeichenhafte Entsprechung haben. Gegen Kratylos ist einzuwenden, dass manche Namen für die Dinge als Zeichen wenig geeignet sind. Offen bleibt auch die Frage, woher der Erfinder wusste, dass er mit ihnen die natürlichen Eigenschaften eines Dinges bezeichnet. Den Ausweg aus diesem Dilemma suchte Platon, indem er anstelle der Namen das Wesen der Dinge (eidos) für die Erkenntnis als grundlegend ansah.

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In seiner Schrift De Interpretatione vertrat Aristoteles eine konventionalistische Auffassung, nach der sprachliche Ausdrücke auf Vorstellungen oder Begriffe verweisen und nicht unmittelbar auf Gegenstände Bezug nehmen. Der Name ist ein „Laut, der konventionell etwas bedeutet, ohne eine Zeit einzuschließen, und ohne dass ein Teil von ihm eine Bedeutung für sich hat“ (De Interpretatione, 16a). Ein Wort erhält erst in einem Satz eine Bedeutung, über die man aussagen kann, ob sie wahr oder falsch ist:

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[Bearbeiten] Vorstellung und Bedeutung bei John Locke

Für John Locke war Bedeutung die Vorstellung, die ein Sprecher mit einem Zeichen assoziiert. Dabei unterschied er eigentliche Bedeutung, die sich auf eigene Ideen aufgrund von Erfahrung bezieht, von uneigentlicher Bedeutung, die sich auf Ideen bezieht, die dem Menschen nicht unmittelbar bekannt sind. Insbesondere entsteht die uneigentliche Bedeutung durch Konvention zwischen mehreren Sprechern.

„Da Wörter willkürliche Zeichen sind, können sie als solche von niemandem unbekannten Dingen beigelegt werden. Damit würde man sie zu Zeichen für nichts, zu Lauten ohne Bedeutung stempeln. Niemand kann seine Wörter zu Zeichen für Eigenschaften von Dingen oder für Vorstellungen im Geiste eines anderen machen, von denen sich in seinem eigenen nichts findet. Bevor man nicht eigene Ideen besitzt, kann man nicht vermuten, dass sie den Vorstellungen eines andern entsprechen. Man kann auch keine Zeichen für sie verwenden; denn das wären Zeichen für etwas Unbekanntes, das heißt tatsächlich Zeichen für nichts. Wenn man sich dagegen auf Grund vorhandener eigener Ideen die Ideen anderer vorstellt, wenn man damit einverstanden ist, ihnen dieselben Namen beizulegen, die sie von andern bekommen, so vollzieht sich dies eben immer noch an den eigenen Ideen, das heißt an Ideen, die man besitzt, nicht aber an solchen, die man nicht besitzt“ ^[4]

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Während die Sprachphilosophie den Begriff der Bedeutung bis ins 19. Jahrhundert nur implizit behandelte, der Begriff selbst also nur im Rahmen von breiteren Betrachtungen der Sprache eine Rolle spielte, wurde er um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert zu einem ausdrücklichen Untersuchungsgegenstand der Philosophie.^[5] Als Ausgangspunkt dieser Überlegungen gelten allgemein die philosophischen Arbeiten von Gottlob Frege zur Sprache, in denen alle grundlegenden Themen der nachfolgenden (analytischen) Sprachphilosophie aufgeworfen sind.

[Bearbeiten] Bedeutung und Wahrheit als Sinnkriterium

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Aufgrund der dynamischen Entwicklung in seinen Fächern Mathematik und Logik (so in der nichteuklidischen Geometrie, der Mengenlehre, der Algebra oder der Prädikatenlogik) sah sich Gottlob Frege mit einer Vielzahl neuer, unsystematischer und unklarer Begriffe konfrontiert. Ein Kern seiner Überlegungen galt daher der Entwicklung einer Wissenschaftssprache, mit der mathematische und logische Theorien klar und deutlich zu formulieren sind. Neben seinen ebenfalls grundlegenden Leistungen in der Logik gilt Frege als Begründer der modernen Sprachphilosophie, der den Anstoß zum „Linguistic Turn“ gegeben hat. Sein Aufsatz „Über Sinn und Bedeutung“ (1892) nimmt dabei eine herausragende Stellung ein.

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I. „Es ist das Psychologische von dem Logischen, das Subjektive von dem Objektiven scharf zu trennen;
II. nach der Bedeutung der Wörter muss im Satzzusammenhang, nicht in ihrer Vereinzelung gefragt werden;
III. der Unterschied zwischen Begriff und Gegenstand ist im Auge zu behalten.“^[6]

Für eine klare Wissenschaftssprache müssen Begriffe eine Bedeutung haben, die unabhängig von subjektiven Vorstellungen gilt. Bei der Bedeutung eines Ausdrucks ist der Kontext seiner Verwendung maßgeblich. Die Unterscheidung zwischen Begriff und Gegenstand zielt darauf ab, dass Gegenstände mit Namen (singulären Termini) bezeichnet werden, während Begriffe die Eigenschaften von Gegenständen bezeichnen. Begriffe kann man nach Frege als Funktionen auffassen. Beispielsweise kann man für x in der Funktion f(x); x = „ist Mutter von Sandra“ verschiedene Namen einsetzen. Je nachdem, ob Ingrid, Sabine oder Marianne tatsächlich der Name der Mutter ist, ergibt sich der Wahrheitswert „wahr“ oder „falsch“.

In der Schrift „Über Sinn und Bedeutung“ untersuchte Frege zunächst die Frage der Identität von Ausdrücken:
* „ist ein Junggeselle“ ist (trivialerweise) identisch mit „ist ein Junggeselle“ (a=a)
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Freges Rätsel: Frege fragte sich, wie es sein kann, dass zwei Aussagen eine identische Bedeutung haben, die eine Identität jedoch inhaltsleer ist, während die andere eine informative Unterscheidung enthält. a=a ist analytisch nach Kant. a=b ist erkenntniserweiternd (synthetisch) und a priori nicht begründbar. Freges Lösung lautet, dass zwei Begriffe zwar dieselbe Bedeutung, aber einen unterschiedlichen Sinn haben können. Die Bedeutung eines Begriffs bestimmte Frege dabei als den Gegenstand der Aussage. In der späteren Sprachphilosophie wurde hierfür die Bezeichnung Referenz oder Bezug üblicherweise verwendet. Sinn hingegen war für Frege der Aussagegehalt, also das, was im späteren Sprachgebrauch allgemein unter Bedeutung verstanden wird. „Der Sinn eines Eigennamens wird von jedem erfasst, der die Sprache oder das Ganze von Bezeichnungen hinreichend kennt, der er angehört […].“^[7] Man findet daher in sprachphilosophischen Arbeiten gelegentlich die Schreibweisen
Sinn[Frege], auch als Intension bezeichnet, sowie Bedeutung[Frege], auch Extension.^[8]

“Es liegt nun nahe, mit einem Zeichen (Namen, Wortverbindung, Schriftzeichen) außer dem Bezeichneten, was die Bedeutung des Zeichens heißen möge, noch das verbunden zu denken, was ich den Sinn des Zeichens nennen möchte, worin die Art des Gegebenseins enthalten ist.“^[7]

Frege erläuterte seine Unterscheidung mit dem berühmten Beispiel von Morgenstern und Abendstern. Die Bedeutung beider Namen ist der Planet Venus. Der Sinn beider Namen ist jedoch unterschiedlich. Der Morgenstern (Phospherus) ist der Stern, der am Morgenhimmel am stärksten leuchtet. Der Abendstern (Hesperus) ist hingegen der Stern, der als erster am Abendhimmel deutlich zu erkennen ist. Dass beide eine identische Bedeutung (Extension) haben, ist eine zusätzliche Erkenntnis, die nur durch empirische Beobachtung festgestellt werden kann. Die Bedeutung eines Eigennamens ist der Gegenstand, der damit bezeichnet wird. Gegenstand kann dabei sowohl etwas Konkretes als auch etwas Abstraktes wie eine Zahl, eine geometrische Figur oder eine Klasse von Individuen sein. Fiktives wie Odysseus oder Momo hat keine Bedeutung. Jedoch haben Aussagen über solche Namen nach Frege durchaus einen Sinn. Wesentlich für den Sinn ist, dass Aussagen mit Sinn von anderen Teilnehmern einer
Sprechergemeinschaft verstanden werden. Sinn ist intersubjektiv, hat also den Charakter des Objektiven. Vorstellungen hingegen liegen auf der rein psychologischen, subjektiven Ebene. Vorstellungen enthalten Färbungen, die man auch über Differenzierungen wie „Hund“ und „Köter“ oder „gehen“, „schreiten“, „schlendern“ und „wandeln“ nur unscharf erfassen kann.

„Die Bedeutung eines Eigennamens ist der Gegenstand selbst, den wir damit bezeichnen; die Vorstellung, welche wir dabei haben, ist ganz subjektiv.; dazwischen liegt der Sinn, der zwar nicht mehr subjektiv wie die Vorstellung, aber auch nicht der Gegenstand selbst ist.“^[9]

Sinn und Bedeutung nach Gottlob Frege

Die Bedeutung und der Sinn einzelner Ausdrücke sind entsprechend dem Kontextprinzip abhängig vom Satzzusammenhang. Ein ganzer Satz als solcher drückt nach Frege einen Gedanken aus. Als Sinn des Satzes ist der Gedanke intersubjektiv gültig. Um die Identität von Sinn[Frege] und Bedeutung[Frege] eines Eigennamens oder eines Begriffes zu erkennen, schlug Frege vor, in einem Satz die verwendeten Namen durch gleichbedeutende andere Namen auszutauschen. Bleibt der Sinn des Satzes unverändert, sind die ausgetauschten Namen identisch (Substitutionsprinzip). Das Prädikat eines Satzes ist kein Name, sondern ein Begriffswort, das für einen Begriff steht. Auch das Prädikat unterliegt dem Substitutionsprinzip.

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Bertrand Russell, der in engem Schriftkontakt mit Frege stand, nahm zu dessen Auffassung zu Bedeutung in den beiden Aufsätzen „Über Kennzeichnung“ (On Denoting) und „Wissen durch Bekanntheit und Wissen durch Beschreibung“ (Knowledge by Acquaintance and Knowledge by Description) Stellung. Als problematisch erachtete er die weite Fassung von Freges Verständnis von Namen als sprachlicher Ausdruck zur Bezeichnung von Gegenständen. Frege fasste hierunter sowohl Eigennamen als auch auf den Gegenstand reflektierende Ausdrücke wie „der Olympiasieger über 100 m von 1960“ zusammen. Eine Frage Russellls lautete, was der Sinn eines Eigennamens ist. Was ist der Sinn von „Aristoteles“? Wenn die Antwort lautet „ein Schüler Platons und der Lehrer Alexanders“, so muss man nach Russell weiterfragen: was ist der Sinn von „ein Schüler von Platon“? und gerät so bei der Bestimmung der Bedeutung eines Eigennamens in einen unendlichen Regress. Frege hätte es allerdings
genügt, wenn die Bedeutung eines Ausdrucks verstanden wird. Zum Verstehen der Bedeutung eines Namens ist es nicht notwendig, alle seine Sinne (Intensionen) zu kennen.

Russell wies darauf hin, dass man die Bedeutung von Aussagen nur verstehen kann, wenn alle Elemente einer Aussage bekannt sind ^[10]. Bekanntschaft beruht zunächst auf Erfahrung. Wenn man etwas sinnlich wahrgenommen hat, versteht man den Sinn seiner Bezeichnung. Beim Wissen durch Beschreibung besteht Bekanntschaft nicht mit Gegenständen, sondern mit Begriffen, die durch die Beschreibung gekennzeichnet sind. Die Bedeutung von indirektem Wissen kann man nur verstehen, wenn die Kennzeichnung der bekannten Beschreibung entspricht. Ist die Übereinstimmung gegeben, dann erkennt man eine Aussage als wahr an.

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Ein weiteres Problem, das Russell im Vergleich zu Frege aufwarf, war das der „negativen Existenzsätze“, beispielsweise „Pegasus existiert nicht“. Nach Frege hat Pegasus keine Bedeutung[Frege] (Extension) und ist damit nicht wahrheitsfähig. Nach allgemeinem Verständnis ist der Satz mit der Verneinung aber wahr. Russell nahm nun an, dass Kennzeichnungen grundsätzlich keine Bedeutung (Sinn[Frege]) haben. Er betrachtete Eigennamen als Abkürzungen für Kennzeichnungen. Damit sind Eigennamen gegen Kennzeichnungen austauschbar, ohne den Wahrheitswert einer Äußerung zu verändern („salva veritate“, d. h. wahrheitserhaltend). Man kann genauso gut sagen „Ein geflügeltes Pferd existiert nicht“.

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Dieser Satz hat eine Bedeutung (ist wahr), gerade dann, wenn

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Wenn einer der drei Bestandteile der Bedeutung (Existenzbedingung, Einzigkeitsbedingung oder Prädikation) falsch ist, dann ist der gesamte Satz falsch.

Eine der grundsätzlichen von Russell aufgeworfenen Fragen ist, ob Kennzeichnungen mit Eigennamen synonym sind. Russell selbst beantwortete sie positiv, hielt also die Austauschbarkeit von Kennzeichnungen als ein gültiges Kriterium für die Identität von Bedeutung.

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Die von Ludwig Wittgenstein im Tractatus Logico-Philosophicus (TLP) vertretene Auffassung von Bedeutung ist nur unter Berücksichtigung der Arbeiten von Frege und Russell zu verstehen. Hinzu kommt die ontologische Annahme Wittgensteins, dass es eine Wirklichkeit gibt und dass Sprache eine (funktionale) Abbildung der Wirklichkeit ist. Wie Frege ging es Wittgenstein um eine sinnvolle Wissenschaftssprache. Sinnvolle Aussagen waren für Wittgenstein nur solche Sätze, in denen die Bedingungen angegeben sind, anhand derer man prüfen kann, ob der jeweilige Satz wahr oder falsch ist. Aussagen, die sich nicht auf die Wirklichkeit beziehen, kann man nicht überprüfen. Hierzu zählten für Wittgenstein auch die Sätze der Philosophie. Sie sind unsinnig. Aussagen der Logik sind tautologisch und daher sinnlos (ohne Sinn).

Nur ein Satz kann sinnvoll sein. Wörter haben keine eigenständige Bedeutung. Wörter dienen der Bezeichnung von Dingen oder Sachverhalten. Oder andersherum gesehen: „Der Name bedeutet den Gegenstand. Der Gegenstand ist seine Bedeutung.“ (TLP 3.203) Allerdings entsteht die Bedeutung nur im Satzzusammenhang: „Nur der Satz hat einen Sinn; nur im Zusammenhang des Satzes hat der Name Bedeutung.“ (TLP 3.3) Wahre Sätze haben nach der frühen Auffassung von Wittgenstein aufgrund der „Abbildungsfunktion“ die gleiche Struktur wie die dargestellten Tatsachen. Wahre Sätze sind logische Bilder der Wirklichkeit. Im Gegensatz zu Frege vertrat Wittgenstein damit eine streng nominalistische Position.

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Vor allem ging es Carnap darum, eine Wissenschaftssprache in Form eines Kalküls zu konstruieren. Dabei suchte er ein Verfahren wie man reinen Symbolen, die zunächst uninterpretiert sind, Bedeutung verleihen kann. Den sprachlichen Ausdruck, der etwas bezeichnet, nannte er Designator, die bezeichnete Entität Designatum. Carnap unterschied weiterhin zwischen der Semantik für empirische Aussagen und der Semantik für rein logische Ausdrücke, die er als L-Semantik bezeichnete. Die Unterscheidung nicht-logischer (deskriptiver) von logischen Prädikatoren erfolgt aufgrund des Kriteriums der „Analytizität“, das heißt danach, ob die Äußerungen analytisch oder synthetisch sind. Nach seiner Auffassung erreicht man eine vollständige Beschreibung der Welt, indem man für einen Zustand die jeweils möglichen Prädikate bildet und jeweils bestimmt, ob die Aussagen wahr oder falsch sind. Carnaps formaler Ansatz wurde sowohl von seinem Schüler Quine als auch von Wittgenstein mit
unterschiedlichen Argumenten abgelehnt. Dennoch gelten seine Arbeiten aufgrund der analytischen Strukturierung der Fragestellung als wichtig für die Sprachphilosophie und für die Linguistik.
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Peter F. Strawson löste sich von der Vorstellung der Idealsprache und prägte in seinem Aufsatz „On Referring“ (1950) den Ausdruck Präsupposition zur Kennzeichnung von in Äußerungen enthaltenen Bedeutungen, die nicht unmittelbar ausgesagt werden. Präsuppositionen sind implizite Annahmen, die in einer Aussage enthalten sind, ohne dass sie der Sprecher erwähnt. Präsuppositionen stehen für den Realitätsbezug einer Aussage in der normalen Sprache. Dies gilt im Beispiel von Russell über den glatzköpfigen gegenwärtigen König von Frankreich für die Annahme der Existenz des Königs von Frankreich. Ein Satz als solcher hat eine Bedeutung. Die Frage der Referenz und Wahrheit stellt sich nach Strawson erst, wenn der Satz als Aussage verwendet wird. Im Jahr 1830 oder 1860 wäre die Aussage wahrheitsfähig gewesen, aber nicht zum Zeitpunkt des Aufsatzes von Russell (1905), da es zu diesem Zeitpunkt keinen König von Frankreich gab. Die Bedeutung einer Aussage ist demnach
abhängig von der historischen Situation, in der sie gebraucht wird. Erst dann erhält ein Satz seine Referenz. Die Wahrheit der Präsupposition gilt unabhängig von der Wahrheit der präsupponierten Aussage. Dies zeigt sich an der Negation der Aussage:
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[Bearbeiten] Bedeutung und Sprachgebrauch

[Bearbeiten] Bedeutung und Semiotik bei Charles S. Peirce

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Die Bedeutung eines Gedankens liegt nach Peirce also darin, welche Verhaltensweise er erzeugt. Verhaltensweise ist dabei nicht als tatsächliches Verhalten, sondern als Disposition zu einer möglichen Handlung zu verstehen. Die Bedeutung einer Äußerung ist dabei für Peirce auf die Zukunft ausgerichtet, da sie dazu dient, durch Selbstkontrolle eine Überzeugung zu festigen und eine Verhaltensgewohnheit zu erzeugen.

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Neben der Unterscheidung von Typ und Token arbeitete Peirce die Wichtigkeit von indexikalischen Ausdrücken für die Analyse von Bedeutung heraus: „Keine Proposition kann ohne den Gebrauch von Indizes ausgedrückt werden.“ (CP 4.544). Begriffe sind nicht fixiert, sondern können sich im Verlaufe von Erfahrungen verändern, wenn man neue praktische Wirkungen entdeckt. Peirce praktisches Beispiel war der Begriff der Elektrizität, der sich seit Benjamin Franklin bis zu seiner Zeit erheblich verändert hatte.

„Symbole wachsen. Sie entstehen durch Entwicklung aus anderen Zeichen, besonders aus Ikons oder aus gemischten Zeichen, die die Natur von Ikons und Symbolen gemeinsam haben. Wir denken nur in Zeichen. Diese mentalen Zeichen haben eine gemeinsame Natur; die symbolischen Teile von ihnen nennt man Begriffe. Wenn jemand ein neues Symbol schöpft, geschieht dies durch Gedanken, die Begriffe einbeziehen. Nur aus Symbolen können neue Symbole wachsen. ‚Omne symbolum de symbolo’ [Jedes Symbol durch ein Symbol]. Ein Symbol, einmal geschaffen, verbreitet sich unter den Leuten. Im Gebrauch und in der Erfahrung wächst seine Bedeutung. Solche Wörter wie ‚Kraft, Gesetz, Wohlstand, Hochzeit’ beinhalten für uns sehr verschiedene Bedeutungen verglichen mit denen, die durch unsere barbarischen Vorfahren geschaffen wurden.“ (CP 2.302)

Bereits Peirce wies darauf hin, dass die Bedeutung vom sozialen Kontext abhängt. Die volle Bedeutung eines Begriffes bleibt dem einzelnen Forscher aufgrund seiner Beschränkung auf das Endliche verschlossen. Erkenntnisfortschritt, und damit eine Annäherung an die Wahrheit, ist aber ein unendlicher Prozess. Peirce betrachtete die Frage der Bedeutung nicht sprachphilosophisch, sondern eingebunden in ein umfassendes Konzept der Semiotik und des Kontinuums. Für ihn war alles Denken ein Denken in Zeichen, das sich in einem kontinuierlichen Bewusstseinsstrom ständig weiterentwickelt. Die Bedeutung eines Zeichens liegt in den allgemeinen Möglichkeiten seiner Anwendung.

Seine Auffassung der Bedeutung weicht insofern von den (späteren) Bedeutungstheorien ab, als er als Maßstab nicht ein Wahrheitskriterium sucht, sondern auf Überzeugungen (beliefs) abstellt. Ihr liegt die Vorstellung zugrunde, dass der Mensch nicht an der Wahrheit an sich interessiert ist, sondern zufrieden ist, wenn er zu einer Überzeugung gelangt, die seine Zweifel an einem Urteil beseitigt. Wenn der Mensch aus Überzeugung zu einer sicheren Handlungsanleitung gelangt, macht er sich diese zu einer (Denk-)Gewohnheit (habit) und legt sie seinem Handeln solange zugrunde, bis er erneut Zweifel an der Richtigkeit seiner Überzeugung bekommt. Der gelingende Handlungsvollzug ist dann (vorläufiges) Verifikationskriterium der Überzeugung. Die Frage der objektiven Wahrheit wird davon nicht berührt.

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In seinen „Philosophischen Untersuchungen“ (PU) distanzierte sich Wittgenstein insbesondere von seiner im „Tractatus“ vertretenen Abbildtheorie. Die Gegenstände in der Welt sind dem Menschen nicht unabhängig von der Sprache gegeben. Zusätzlich ist das Sprechen von den sozialen Gegebenheiten abhängig. Der Mensch bestimmt die Regeln der Sprache. Die Regeln sind jedoch nicht fixiert. Die Sprache ist ein flexibles Instrument, das den jeweiligen Gegebenheiten angepasst wird. Der Versuch, die Bedeutung formal zu bestimmen, muss scheitern.

„Die Fragen „Was ist Länge?“, „Was ist Bedeutung?“, „Was ist die Zahl Eins?“ etc. verursacht uns einen geistigen Krampf. […] (Wir haben es mit einer der großen Quellen philosophischer Verwirrung zu tun: ein Substantiv lässt uns nach einem Ding suchen, das ihm entspricht.)“^[12]

Theoretische Konstruktionen einer Idealsprache müssen scheitern. Bedeutung kann man nicht durch Definitionen bestimmen, sondern man muss die Verwendung von Begriffen erklären:

„Die Bedeutung eines Wortes ist das, was die Erklärung der Bedeutung erklärt.“ D.h.: willst du den Gebrauch des Wortes „Bedeutung“ verstehen, so sieh nach, was man „Erklärung“ der Bedeutung nennt. (PU § 560)

Die Erklärung ist notwendig, weil sprachliche Ausdrücke keine feststehende Verwendung haben. Je nach Sprachspiel und Gegebenheiten kann die Bedeutung schwanken.

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Zu den verschiedenen Sprachspielen zählte Wittgenstein Befehlen, Beschreiben, Berichten, Theater Spielen, Witze machen, Erzählen, Bitten, Danken, Fluchen, Grüßen, Beten. Mit der Vielzahl der Beispiele machte Wittgenstein darauf aufmerksam, dass Sprache überwiegend in Zusammenhängen gebraucht wird, die ihr erst ihre Bedeutung geben.

„Man kann für eine große Klasse von Fällen der Benützung des Wortes „Bedeutung“ – wenn auch nicht für alle Fälle seiner Benützung – dieses Wort so erklären: Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache. […] Und die Bedeutung eines Namens erklärt man manchmal dadurch, dass man auf seine Träger zeigt.“ (PU § 43)

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John L. Austin kritisierte in seinen „William James Lectures“ in Harvard (1955)^[13], dass die klassische Bedeutungstheorie allein Propositionen untersuchte, die mit den Kriterien von wahr und falsch zu beurteilen sind. Er verwies darauf, dass in der Praxis die meisten Äußerungen danach bedeutungslos wären, weil sie nicht durch wahr oder falsch zu entscheiden sind. Die Ursache ist, dass bis dahin die Handlungsdimension von Sprache unberücksichtigt war. Auf dieser Überlegung fußt seine Theorie der Sprechakte.

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Den Vollzug einer Sprachhandlung nannte Austin „performativ“ (befehlen, versprechen, beurteilen), die reine Satzbedeutung („Lokution“) hingegen einen „lokutionären Akt“; beispielsweise „Er braucht ein Skalpell“ bedeutet, dass ein Arzt für die nächste Tätigkeit bei der Operation ein Skalpell benötigt. Daneben gibt es die Bedeutung, die mit dem Zweck der Äußerung verbunden ist. Im Beispiel die Aufforderung, dem Arzt ein Skalpell zu reichen. Diese indirekte Bedeutung der Äußerung bezeichnete Austin als „Illokution“, die entsprechende Äußerung einen „illokutionären Akt“. Wenn der Satz bewirkt, dass dem Arzt ein Skalpell gereicht wird, ist der Handlungszweck erfüllt. Diesen vollziehenden Aspekt als Wirkung der Äußerung nannte Austin „perlukotionären Akt“. Ein perlukotionärer Akt ist nicht notwendig Bestandteil einer Äußerung.

Austin stellte in einer Vielzahl von Beispielen dar, dass jeweils in Sprechakten auch illokutionäre Rollen enthalten sind. So unterschied er als Äußerungen verdiktive (z. B. beurteilen), exerzitive (z. B. befehlen), kommissive (z. B. versprechen), konduktive (z. B. entschuldigen, danken) und expositive Sprechakte (z. B. behaupten). Perlukotionäre Effekte können Lachen (nach einem Witz), Angst (nach einer Drohung) oder Enttäuschung (nach der Ablehnung eines Heiratsantrages) sein. Der entscheidende Maßstab für die Bedeutung ist nicht mehr nur die Wahrheit wie beim Satz, sondern das Gelingen eines Sprechaktes. Dieses ist aber von den jeweiligen Umständen abhängig. Damit das „Ja“ bei der Hochzeit seine Bedeutung erhält, bedarf es der Braut, des Bräutigams und eines Standesamtes. Austin analysierte mögliche Fehler, die zum Misslingen eines Sprechaktes führen. Unter anderem zählt hierzu die Fähigkeit, sich in einer Sprache ausdrücken zu können.

„Je genauer man sich in einer Sprache ausdrücken kann, desto klarer kommt heraus, was gesagt wird – die Bedeutung der Äußerung; je expliziter in unserem Sinne man sich ausdrücken kann, desto klarer kommt die Rolle der Äußerung heraus –‚ als was sie aufzufassen ist‘“.^[15]

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John Searle entwickelte die Sprechakttheorie seines Lehrers Austin weiter. Searle unterschied drei Aspekte eines Sprechaktes, den „Äußerungsakt“, den „propositionalen Akt“ und den „illokutionären Akt“. Alle drei sind zeitgleiche Elemente einer Sprachhandlung. Die Bedeutung eines Sprechaktes ist in seinem propositionalen Gehalt enthalten. Der propositionale Akt kann dabei je nach Situation und Kontext unterschiedliche illokutionäre Rollen einnehmen, das heißt zum Beispiel als Aufforderung, Frage oder Feststellung gemeint sein. Die Sätze „Sandra macht Hausaufgaben.“ und „Macht Sandra Hausaufgaben?“ haben für Searle den gleichen propositionalen Gehalt, aber eine abweichende Intention und damit eine unterschiedliche illokutionäre Rolle. Searle unterschied also die rein lexikalische, nach Regeln bestimmte Bedeutung der Proposition und die kontextabhängige, intentionale Bedeutung des illokutionären Aktes. Die Proposition ihrerseits setzt sich zusammen aus
Referenz, Prädikation und syntaktischer Struktur. In Bezug auf die Referenz ist der Maßstab der Bedeutung das Kriterium von wahr und falsch.

Searles Bedeutungstheorie basiert auf dem Begriff der Regel sowie dem intentionalen Aspekt sprachlichen Handelns. Regeln haben die Funktion, das Gelingen eines Sprechaktes sicherzustellen. Dabei gibt es konstitutive Regeln (Konventionen), die die Grundlage von Sprache überhaupt ermöglichen. Diese kann man mit den formalen Regeln eines Spiels, beispielsweise eines Schachspiels vergleichen. Zum anderen gibt es regulative Regeln, die die Art und Weise des Sprachgebrauchs bestimmen, wie zum Beispiel Formen der Höflichkeit (Grußformeln, Bitten) oder in welchen Zusammenhängen Kraftausdrücke akzeptiert werden.

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Die eingeschlagene Taktik, defensiv zu spielen, würde den regulativen Regeln entsprechen. Des Weiteren beruht die Bedeutung von Sprechakten auf Konventionen wie dem des Versprechens, dem Einräumen von Berechtigungen oder der Übernahme von Verpflichtungen.

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Die Frage der Intentionalität betrachtete Searle ausgehend von Grice (siehe unten): „Der Satz, dass ein Sprecher S mit X etwas meinte, ist gleichbedeutend mit dem Satz, dass S X in der Absicht äußerte, beim Zuhörer H eine bestimmte Wirkung dadurch hervorzurufen, dass dieser S’ Absicht erkennt“ ^[18] Das Erkennen der Bedeutung, hier also der Absicht des Sprechers, beruht nach Searle auf der Kenntnis der Regeln und Konventionen durch den Sprecher. Ohne diese findet der Hörer keinen Zugang zu dem propositionalen Gehalt und zu der illokutionären Rolle einer Äußerung.

Weiterhin hat Searle einen Beitrag zur Theorie der Kennzeichnungen geleistet. Die Funktion der Bedeutung eines Namens ist es, einen Gegenstand zu bestimmen. Ein Gegenstand ist aber nicht nur durch eine einzelne Kennzeichnung bestimmbar. Vielmehr treffen verschiedene Kennzeichnungen auf einen Namen und damit auf einen Gegenstand zu. Searle spricht von einem Bündel von Kennzeichnungen. Dabei ist es durchaus möglich und sogar wahrscheinlich, dass ein einzelner Name seine Bedeutung von mehreren Sprechern erhält, also das Bündel der Kennzeichnungen intersubjektiv in einer Sprachgemeinschaft entsteht.

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[Bearbeiten] Bedeutung aus behavioristischer Sicht

[Bearbeiten] Bedeutung als Reiz-Reaktions-Schema

Einen wesentlichen Beitrag zur Sprachwissenschaft aus behavioristischer Sicht leistete Charles W. Morris, ein Schüler von George Herbert Mead. Bedeutung entsteht nach Morris durch den Gebrauch von Sprachzeichen. Morris schlug in Anlehnung an Charles S. Peirce die triadische Unterteilung eines semiotischen Zeichens in „interpretant“, „denotatum“ (auch designatum) und „significatum“ (auch „sign vehicle“) vor.^[20]

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Zeichen allgemein lösen ein Verhalten aus, das durch die Kenntnisnahme des Bezeichneten bestimmt wird. Durch Bezug auf den Handlungsgegenstand (designat) wird die Bedeutung eines Zeichens als Bedingung zur Erfüllung des Zeichengehalts (significatum) durch Interpretation (interpretant) zu einer regelgeleiteten Verhaltensdisposition des Zeichenempfängers. Zwischen Zeichen und Verhalten besteht ein regelgeleitetes Reiz-Reaktions-Schema.

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Willard Van Orman Quine kritisierte in seinem Hauptwerk „Wort und Gegenstand“ (Word and Object, 1960) die herkömmlichen Theorien über sprachliche Bedeutung. Er lehnte seine Überlegungen zur Sprache eng an den Behaviorismus Skinners an. Dabei stützte er sich nicht auf die theoretische Sprachphilosophie, sondern vertrat eine naturalistische Erkenntnistheorie. Sprachphilosophie war für Quine nur als empirische Wissenschaft sinnvoll. Als Schüler Carnaps strebte er einen Empirismus ohne Dogmen an. Für dogmatisch hielt er die Grundannahmen des logischen Empirismus von der Möglichkeit analytischer Aussagen (Analytizität) und der Bedeutungsgleichheit von Namen und Kennzeichnungen (Synonymität). Seine grundlegende Ablehnung der Unterscheidung von analytischen und synthetischen Sätzen formulierte Quine in seinem viel zitierten Aufsatz über die „Zwei Dogmen des Empirismus“ (1951). Quine kam zu dem Schluss:

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Stattdessen forderte Quine eine Erforschung der Realität ausschließlich aufgrund von Beobachtungen anhand der hypothetisch-deduktiven Methode. Entsprechend ist demzufolge eine Untersuchung der Sprache eine Frage der Beobachtung von Reizen und der durch diese ausgelösten Reaktionen. Seine Einwände gegen eine Theorie der Bedeutung formulierte Quine mit dem Beispiel eines Sprachforschers, der eine ihm völlig fremde indigene Sprache untersuchen möchte. Entsprechend seinem behavioristischen Ansatz entsteht Bedeutung als „Reizbedeutung“ durch Beeinflussung von Sinnesrezeptoren.

„Die Reizbedeutung eines Satzes für eine bestimmte Person fasst ihre Dispositionen zusammen, dem Satz in Reaktion auf einen gegenwärtigen Reiz entweder zuzustimmen oder ihn abzulehnen.“ (Wort und Gegenstand, 72)

Reizbedeutung entsteht durch „Gelegenheitssätze“. Wenn der Sprachforscher bei der Beobachtung der indigenen Sprache immer beim Auftreten eines Kaninchens die Äußerung „Gavagei“ wahrnimmt, so weiß er dennoch nicht, ob damit das Kaninchen selbst bezeichnet wird oder zum Beispiel eine Gottheit, an die die Einheimischen denken, wenn sie ein Kaninchen sehen. Vielleicht bezeichnet Gavagei aber auch nur bestimmte Teile eines Kaninchens. Quine Schlussfolgerung war, dass jede Übersetzung unbestimmt ist und dass eine Bezugnahme letztlich unerforschlich bleibt.

Jede Form einer strukturierten Bedeutungstheorie ist für Quine ein unzulässiger Reduktionismus. Sprache charakterisierte er als ein „Netz von Erfahrungssätzen“, die „als ein Kollektiv vor das Tribunal der sinnlichen Erfahrung treten.“^[25] Begriffe als Bestandteile von Satzsystemen kann man nicht einfach austauschen, ohne den Sinn zu verändern. Diese auf Duhem gestützte holistische (ganzheitliche) Grundauffassung übertrug Quine auch auf die Wissenschaftstheorie (siehe Duhem-Quine-These), in der er die Möglichkeit der Verifikation einzelner Protokollsätze (Carnap) oder der Falsifizierbarkeit von Basissätzen (Popper) bestritt.

[Bearbeiten] Bedeutung und Intentionalität

[Bearbeiten] Bedeutung und Meinen bei Paul Grice

Herbert Paul Grice untersuchte insbesondere pragmatische Aspekte der Bedeutung. Auf ihn geht die Unterscheidung von natürlicher und nicht-natürlicher Bedeutung zurück. Natürliche Bedeutung bezieht sich auf Tatsachen, nicht-natürliche Bedeutung auf Intentionen eines Sprechers. Dass ein Zeichen eine nicht-natürliche Bedeutung hat, heißt, dass damit etwas gemeint ist. Es besteht eine gedanklich gerichtete Bezugnahme auf einen Sachverhalt. Ein Zeichen erhält durch seinen Gebrauch eine Sprecherbedeutung, die sich wie folgt ergibt:

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So ist die Bedeutung der Aussage „Dies ist ein schöner Strauß“ davon abhängig, welche Ausdrucksbedeutung das Wort Strauß hat (Blumenstrauß, Vogel Strauß, ein Kampf oder eine Person Namens Strauß), welche Äußerungsbedeutung damit verbunden ist (dieser konkrete Blumenstrauß ist schön), und schließlich was der Sprecher mit der Aussage als Sprecherbedeutung meint (Im Blumenladen: dieser Strauß ist als Geschenk für einen geplanten Besuch geeignet, ich möchte ihn daher kaufen). Die Sprecherbedeutung ist auf einen Zweck bezogen. Ausdrucksbedeutung und Äußerungsbedeutung sind konventionell und hängen zugleich vom jeweiligen Kontext ab.

Die Elemente der Bedeutung einer Äußerung, die sich nicht aus der Semantik eines Satzes, sondern aus den jeweiligen Rahmenbedingungen oder aus Zwecken der Äußerung ergeben, nannte Grice Implikatur. Die Bedeutung in einer Kommunikation wird durch das Kommunikationsprinzip erreicht, nach dem jeder Beteiligte an einem Gelingen der Kommunikation interessiert ist und deshalb grundsätzlich den folgenden Maximen (die Grice in Anlehnung an Kants Kategorien bildete) folgt beziehungsweise folgen sollte, um das Gelingen der Kommunikation zu fördern:
* Kategorie der Qualität: sage nichts Falsches oder etwas nicht hinreichend Belegbares.
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Gegen die Bedeutungstheorie von Grice wurde der Einwand erhoben, dass ihr Gegenstand nicht die Frage nach der Bedeutung, sondern nach gelingender Kommunikation unter Berücksichtigung psychologischer Faktoren sei. Externalisten wie Hilary Putnam (siehe unten) kritisieren, dass Intentionen keine Bezugnahme zur äußeren Welt herstellen, sondern einen solchen Bezug bereits voraussetzen. Intentionen seien daher nicht geeignet, Bedeutung zu erklären.^[26] Insbesondere aber bleibt die Gricesche Erklärung von Bedeutung auf die Sprecherabsichten begrenzt und bezieht den Faktor des Verstehens nicht mit ein.

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Ein wichtiger Beitrag von David Lewis bezieht sich auf das Verhältnis von Konventionen und Intentionalität.^[27] Er sieht Sprache als eine Funktion zwischen den Lautzeichen und den Bedeutungen. Sprachliche Bedeutung ist eine faktische Information über die Welt, die an einem Wahrheitswert gemessen wird. Durch ihren Gebrauch hat Sprache zugleich auch eine soziale Komponente, da sie jeweils zwischen der Meinung des Sprechers und dem Verstehen des Hörers vermittelt. Konventionen in dieser Beziehung führen zu gesetzesartigen Regelmäßigkeiten im Verhalten der am Sprachprozess Beteiligten. Kommunikation ist durch Interessen bestimmt und sprachliche Bedeutung enthält daher immer einen intentionalen Aspekt. Konventionen führen dazu, dass zwischen Sprecher und Hörer „Koordinationsspiele“ stattfinden, die oftmals durch aufeinander abgestimmte Ziele bestimmt sind. Die Teilnehmer der Kommunikation streben in der Regel ein koordinatives Gleichgewicht an. Dieses Gleichgewicht wird
bei übereinstimmenden Erwartungen erreicht. Während Grice vor allem auf die Erklärung von Bedeutung durch die Reduktion auf das Meinen des Sprechers abstellte, berücksichtigt Lewis auch das Verstehen des Hörers, das er als Replikation des Gemeinten bezeichnet. Die Koordination geschieht durch gegenseitiges Einvernehmen über Regularitäten, die damit zu Konventionen innerhalb einer Gemeinschaft werden. Konventionen sind dabei pragmatisch und veränderlich.

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[Bearbeiten] Erneuter Fokus auf Bedeutung und Wahrheit

Nachdem das Konzept der Entwicklung einer Idealsprache durch Wittgenstein und die Philosophie der Normalsprache verdrängt worden war, kehrten Donald Davidson und Michael Dummett zu den ursprünglichen Ansätzen von Frege und Carnap zurück; allerdings unter Berücksichtigung der zwischenzeitlichen Diskussion und in Bezug auf eine Normalsprache. Man findet bei beiden Freges Prinzipien der Kompositionalität und des Kontextes wieder. Ebenso lehnen beide die Intentionalität von Bedeutung prinzipiell ab. Die Bedeutung ist also uneingeschränkt öffentlich erkennbar. Trotz der gemeinsamen Basis entwickelten Davidson und Dummett jedoch sehr unterschiedliche Bedeutungstheorien.^[30]

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Davidson, ein Schüler Quines, vertrat die Auffassung, dass man die Bedeutung von Äußerungen nicht anhand einzelner Begriffe festmachen kann. Er hielt es aber für möglich, eine ganzheitliche Theorie der Bedeutung für eine natürliche Sprache zu entwickeln. Wie es die Sprache mit einer endlichen Anzahl von Wörtern ermöglicht, eine unendliche Anzahl von Sätzen zu bilden, so muss nach Davidson eine Bedeutungstheorie mit einer begrenzten Anzahl von Axiomen auskommen, um die Struktur einer Sprache zu erklären.

Seine Idee hierzu war, die semantische Theorie der Wahrheit von Alfred Tarski auf die Frage der Bedeutung zu übertragen. Wenn „X“ ein Name eines beliebigen Satzes einer Objektsprache ist und „p“ dessen metasprachliche Übersetzung, so gilt nach Tarski:

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Eine Aussage ist wahr, wenn ihr ein existierender Sachverhalt entspricht.^[31] Tarskis Definition betrifft wahre Aussagen einer formalen Sprache, nicht die Wahrheit an sich. Für natürliche Sprachen kann diese Lösung nur einen annähernden Charakter haben. Während Tarski darauf abstellte, dass mit dieser Definition der Begriff „wahr“ semantisch zu bestimmen ist, stellte Davidson die Perspektive gleichsam auf den Kopf.^[32] Die Bedeutung einer Äußerung ergibt sich daraus, dass geprüft werden kann, ob sie wahr ist. Ein Interpret kann einen Satz nur verstehen, wenn er das Wahrheitskriterium der Aussage kennt. Deshalb ersetzt Davidson „bedeutet, dass“ durch „ist wahr dann und nur dann, wenn“.^[33] Gegen den Ansatz von Davidson sind verschiedene Einwände erhoben worden. Einer davon stammt von Ian Hacking mit dem Beispiel eines nicht-interpretativen Satzes^[34]:

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Die Äquivalenzaussage „dann und nur dann wenn“ gilt in der Aussagenlogik bikonditional (d. h. unter zwei Bedingungen): sie ist gültig, wenn die beiden Teile der Aussage für sich gültig bzw. beide zugleich jeweils ungültig sind. Entsprechend ist der semantische Wahrheitsbegriff für Hacking als Grundlage einer Bedeutungstheorie nicht geeignet. Davidson wendete dagegen ein, dass die Gültigkeit dann erhalten bleibt, wenn man die Bedingung einführt, dass es möglich sein muss, die entsprechenden Terme durch indexikalische Ausdrücke zu ersetzen („Der Schnee ist weiß“ ist wahr dann und genau dann, wenn „dies“ weiß ist). Mit dieser Bedingung wird die Verletzung des Sprachzusammenhangs unterbunden.^[35]

Ein anderes Problem ist das der Übersetzung. Die Übertragung des semantischen Wahrheitsbegriffs auf die Bedeutungstheorie ist nicht gewährleistet, wenn Metasprache und Objektsprache in verschiedenen natürlichen Sprachen ausgedrückt werden. So ist die Übersetzung von „meaning“ sowohl „Meinen“ als auch „Bedeutung“. Die Übersetzung ist nicht eindeutig. Auf Grund dieser Überlegung nannte Davidson seine Bedeutungstheorie später Interpretationstheorie.

Die Frage lautet nun, unter welchen Bedingungen ein Interpret eine Aussage für wahr hält. Davidson schlussfolgerte, dass ein Satz nicht nur semantisch korrekt sein, sondern auch den Tatsachen entsprechen muss, damit ein Interpret die Bedeutung versteht.^[36] Die Bedeutung einer Äußerung wird erst akzeptiert, wenn die Überzeugung entsteht, dass sie darstellt, was wirklich der Fall ist. Ähnlich wie Quine ging Davidson davon aus, dass es ein Netz von kohärenten Überzeugungen gibt. Für ein Funktionieren von Sprache postuliert Davidson darüber hinaus, dass ein Sprecher meint, was er äußert (Prinzip des Wohlwollen/principle of charity); denn Wahrheit und Bedeutung hängen demnach gegenseitig voneinander ab. Um einen Zirkel zu vermeiden, muss man einen von beiden Begriffen als gegeben annehmen. Dies geschieht durch das Prinzip des „Wohlwollens“. Auf dieser Basis werden Äußerungen des Sprechers so interpretiert, also in das vorhandene System von Wörtern (Namen,
Prädikate, Synkategoremata) und Regeln eingeordnet, dass der Hörer die Äußerung versteht. Bei Davidson wandelt sich die Theorie der Bedeutung in eine Theorie des Verstehens und nähert sich damit erkenntnistheoretischen Fragestellungen.

Ein gravierender Einwand gegen Davidson richtet sich dann auch dagegen, dass die erkenntnistheoretische Grundauffassung, die er seiner Interpretationstheorie zugrunde legte, nicht klargelegt wurde. Unter Verwendung des Begriffs „Triangulation“ verwies Davidson hierzu auf das semantische Dreieck, in dem sich Sprecher, Hörer und Gegenstand in einer Beziehung gegenüberstehen und räumte ein, dass er implizit von einem erkenntnistheoretischen Externalismus ausgegangen sei.^[37] Die Gegenstände sind danach extern gegeben und Bedeutung ergibt sich aus einem intersubjektiven Kommunikationsprozess. Davidson vertrat somit indirekt eine realistische Position.

Davidson lehnte die Auffassung ab, dass Konventionen eine grundlegende Bedingung von Sprache sind. Eine Konvention, die die Absicht (Intention) des Wortgebrauchs in einer bestimmten Bedeutung mit dieser bestimmten Bedeutung der Wörter verknüpft, erklärt nichts, sondern hängt von dem Begriff der bestimmten Bedeutung ab (Zirkel). Ohne zu wissen, was Bedeutung bedeutet, kann man nicht über konventionelle Bedeutung reden. Den Umfang der Überschneidung von Ideolekten (dem Sprachumfang des individuellen Sprachvermögens) fasste Davidson als kontingent (nicht notwendig bestimmt) auf. Seine Theorie der Interpretation nannte er in Anlehnung an Quines „radikale Übersetzung“ eine Theorie der „radikalen Interpretation“. Dies beinhaltet, dass der Interpret nichts anderes zur Verfügung hat, als er beobachten kann. Davidson verwendete auch das Beispiel des Sprachforschers, der eine ihm völlig unbekannte Sprache untersucht. Um die Bedeutung einer Äußerung zu verstehen, bedarf
es der Kenntnis des Ideolekts eines Sprechers, nicht aber des Soziolektes (des Umfangs des Sprachvermögens einer Sprachgemeinschaft). Für Davidson war durchaus denkbar, dass ein Interpret den Ideolekt nicht (vollständig) kennt, aber dennoch die Bedeutung einer Sprecheräußerung versteht. Und allein darauf kommt es aus seiner Sicht an, wenn man nach den Bedingungen der Möglichkeit von Sprache fragt. „Die Vorstellung, es gäbe eine klar umrissene gemeinsame Struktur, die sich die Sprachbenützer zu eigen machen und dann auf Einzelfälle anwenden, müssen wir aufgeben.“^[38] Es ist vielmehr so, dass die Beteiligten aus ihrem je vorhandenen Sprachverständnis situationsbezogen eine gemeinsame Übergangstheorie entwickeln, die für eine Verstädnigung hinreichend ist. Nur die jeweilige Schnittmenge ist für eine erfolgreiche Kommunikation erforderlich.

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Michael Dummetts philosophische Grundthese lautet, dass man die Sprache nicht durch Gedanken erfassen kann, sondern dass die „Klärung“ der Sprache Voraussetzung für die „Klärung“ von Gedanken ist. Dummett trat in der Frage der richtigen Bedeutungstheorie als Kritiker Davidsons auf und entwickelte ausgehend von Frege eine anti-realistische Position. Die wesentlichen Einwände lauten:
* Die Bedeutungstheorie von Davidson gibt nur an, wie eine Äußerung zu einer Extension (d.i. ein Bezug) steht. Sie erläutert nicht, wie Bedeutung entsteht. Dummett bezeichnet eine solche Theorie als „bescheidene“ Bedeutungstheorie.
* Davidsons Bedeutungstheorie gründet auf einem realistischen Standpunkt. Nach Dummett muss eine Bedeutungstheorie jedoch auf einem antirealistischen Standpunkt beruhen. Daraus folgt, dass nicht die Wahrheit, sondern die Verifikation der Maßstab für das Verstehen von Bedeutung ist.
* Entgegen der Auffassung Davidsons, ist nicht der Ideolekt (der Umfang des Sprachvermögens eines Einzelnen), sondern der allgemeine Sprachgebrauch die primäre Voraussetzung für das Funktionieren von Sprache. Das Konzept der radikalen Interpretation ist nur ein konstruierter Grenzfall. Die Bedeutung von Interpretation entspricht nicht der des Verstehens. Interpretieren muss ein Hörer gerade dann, wenn er etwas nicht genau verstanden hat.

Ferner betont Dummett, dass die Begriffe Bedeutung und Wahrheit in einer wechselseitigen Abhängigkeit stehen und nur gemeinsam erklärt werden können. Wenn man den Gehalt einer Äußerung kennt, so weiß man noch nicht, ob eine Aussage auch wahr ist:

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Damit man die vorstehende Aussage als wahr anerkennt, muss ein Teil der Aussage bei Davidson bereits als bekannt vorausgesetzt werden. Damit ist aber nach Dummett das Funktionieren von Sprache noch nicht erklärt. Erst wenn man unabhängig von der Sprache erklären kann, wie die Bedeutung von Begriffen entsteht, erhält man demzufolge eine „vollwertige“ Bedeutungstheorie. Dieses Konzept enthält vier Komponenten:
1. eine semantische Theorie der Referenz
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Man kann diese vier Theorieelemente als Pyramide auffassen. In der semantischen Theorie wird der „Wert“ einer Äußerung bestimmt. Der „Wert“ ist das Merkmal eines Ausdrucks, aus dem sich ergibt, ob ein Satz als wahr oder falsch beurteilt wird. In der Theorie des Sinns wird festgelegt, was ein Sprecher von der Sprache wissen muss, um einer Äußerung Bedeutung zu verleihen. Die Theorien der Kraft und der Färbung bestimmen sekundäre Aspekte, die sich insbesondere daraus ergeben, dass die Bedeutung in einer natürlichen Sprache bestimmt wird. Die Theorie der Kraft bezieht sich auf den Modus des Satzes: Aussage, Beschreibung, Frage, Befehl etc. Diese Unterscheidung entspricht in etwa der Differenzierung von propositionalem Gehalt und illokutionärer Rolle bei Searle. Mit Färbung bezog sich Dummett schließlich auf die subjektive Wertung, die in einem Satz enthalten ist. Die Färbung kennzeichnet den Unterschied, ob man von einem Hund oder einem Köter spricht (Freges
Beispiel). Durch die Färbung wird die Wahrheit oder Falschheit einer Äußerung nicht beeinträchtigt. Es werden vielmehr sprachliche Nuancierungen berücksichtigt wie sie z. B. zwischen gehen, wandern und schlendern bestehen.

Zu einer Theorie der Bedeutung gehört für Dummett schließlich die Pragmatik. Allein durch semantische Bestimmungen kann man Bedeutung nicht erklären. Letztendlich zeigt das Wissen um den Sprachgebrauch, wie es möglich ist, sprachliche Äußerungen zu verstehen. Daher ist eine Bedeutungstheorie Dummett zufolge eine Theorie des Verstehens.

„Und hier möchte ich eine These wiederholen, die ich an anderer Stelle aufgestellt habe: dass eine Bedeutungstheorie eine Theorie des Verstehens ist. Das heißt, was eine Bedeutungstheorie erklären muss, ist das, was jemand weiß, wenn er die entsprechende Sprache versteht, d. h. wenn er die Bedeutungen der Ausdrücke und Sätze dieser Sprache kennt.“^[39]

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In der Fachliteratur hat sich eingebürgert, diese Anforderung Dummetts an eine Bedeutungstheorie als „Manifestationsforderung“ zu bezeichnen. Das Wissen über Sprache muss sich vollständig manifestieren. Die Bedeutung einer Äußerung muss sich demnach in einem praktischen Vollzug demonstrieren lassen. Davidsons Bedeutungstheorie erfüllt demgegenüber nur semantische Anforderungen.

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John McDowell ist in der Frage nach der Bedeutung als Anhänger Wittgensteins seinerseits ein gewichtiger Kritiker der Konzepte Dummetts und Davidsons. Er wendet sich dabei insbesondere gegen die Auffassung Dummetts, dass man eine „gehaltvolle“ Bedeutungstheorie entwickeln kann und gegen den antirealistischen Wahrheitsbegriff. Für McDowell ist die Funktion der Sprache als Kommunikationsmittel ebenso sekundär wie ihre Funktion als Träger von Gedanken. McDowell vertritt die These, dass Sprache primär die Funktion hat, ein Speicher für angesammeltes Wissen über Gründe zu sein. Die Welt wird durch rationale Praktiken erschlossen. Dabei ist der Mensch schon immer in ein Umfeld des Sprachhandelns eingebunden und hat ein grundlegendes Vorverständnis davon, was eine Aussage zu einer wahren Aussage macht. Die Bedeutung einer Aussage zeigt sich, wenn der Sprecher weiß, worauf sich die Aussage bezieht, also den Referenten der Aussage (die Extension) kennt. Soweit besteht
Übereinstimmung mit Dummett. Dummett vertritt insofern bis zu diesem Punkt der Argumentation die gleiche Auffassung von Bedeutung wie Davidson:

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Was der Satz inhaltlich bedeutet, kann nur durch Erfahrung festgestellt werden. Man kann den Satz zudem nur verstehen, wenn man ein bereits vorhandenes Vorverständnis über das Verstehen hat, also weiß, dass man die Beziehung zwischen Referenten und Aussage in Einklang bringen muss. Im Gegensatz zu Dummett, vertritt McDowell die Auffassung, dass zur Erklärung des Inhalts von Bedeutung (der Intension) eine erkenntnistheoretische Untersuchung ergänzend notwendig ist. Seine Schlussfolgerung ist damit ähnlich wie die von Davidson.

In der Frage der Konventionen als Grundlage der Bedeutung stellt sich McDowell unter Bezug auf Wittgenstein andererseits klar gegen Davidson^[42] Bedeutung ist für McDowell bestimmt durch die gemeinsame Praxis. Ein Sprecher ist immer schon Teilnehmer an einer Sprachgemeinschaft. Nicht der mentale Zustand ist für die Bedeutung maßgeblich, sondern ob eine Äußerung in einer Praxis verstanden wird. Auch der Hörer muss ohne Interpretation in der Lage sein, eine Äußerung zu verstehen. McDowell bezieht sich hier auf Wittgenstein:

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Ohne gemeinsame Praxis hat ein Wort keine Bedeutung (siehe „Privatsprache“). Es gäbe keinen Maßstab dafür, ob eine Äußerung korrekt ist. Daraus kann man aber nach McDowell (entgegen Dummett) nicht ableiten, dass eine positive Bedeutungstheorie aufgestellt werden kann. Der Begriff der Bedeutung ist nicht reduzierbar. Jede Rekonstruktion des Begriffes setzt schon ein Verständnis von Bedeutung voraus. McDowell weist wie Wittgenstein („Ich folge der Regel blind“ (PU § 219)) den Einfluss von Intentionen auf die Bedeutung zurück. Eine Äußerung kann für die Praxis korrekt sein, auch wenn der Sprecher sich darüber irrt.

McDowell nimmt unter Bezugnahme auf Wittgenstein und Richard Rorty die Position ein, dass eine geschlossene philosophische Theorie nicht möglich ist und dass Philosophie eine therapeutische Aufgabe hat, Verwirrungen in der Fragestellung aufzuklären. Dies gilt auch für die Frage der Bedeutung.

[Bearbeiten] Externalistische Bedeutungstheorien

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Diese Unterscheidung ist für Kripke wichtig, um den Begriff der Bedeutung besser analysieren zu können. Eine Eigenschaft kommt einem Gegenstand notwendig zu, wenn sie ihm in allen möglichen Welten zukommt. Kennzeichnungen sind nicht notwendig mit einem Gegenstand verbunden. „Der Verfasser der Metaphysik“ ist eine Eigenschaft von Aristoteles, die ihm nicht notwendig zukommt. Die Person Aristoteles ist historisch denkbar, auch wenn er die Schrift nicht verfasst hätte.

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David Kaplan legte 1989 eine ausführliche Untersuchung zu indexikalischen Ausdrücken vor. ^[44] Als indexikalische Designatoren bezeichnet man Wörter, deren Extension an den Kontext einer Äußerung gebunden ist, wie „ich“, „er“, „dieser“, „hier“ oder „jetzt“. Namen und Wörter wie „ich“ oder „heute“ nennt Kaplan reine Indexikale, während er Wörter wie „dieser“ oder „dort“ als Demonstrativa bezeichnet. Die Bedeutung von Demonstrativa erkennt man nicht allein aufgrund des Kontextes, sondern es bedarf eines zusätzlichen Aktes, zum Beispiel einer Zeigegeste, um die Referenz festzulegen. Eine weitere grundlegende Unterscheidung Kaplans ist die der Äußerungsebene, in der eine Äußerung rein semantisch betrachtet wird, und der Auswertungsebene, in der die Referenz durch den Kontext bestimmt ist. Die Unterscheidung entspricht in etwa dem Verhältnis von Objekt- und Metasprache. Im Beispielsatz „Ich bin jetzt hier“ ist die Referenz direkt
gegeben, ohne dass man bereits die Intension kennt. Entgegen der These Freges, die auch von Dummett vertreten wird, legt in einem solchen Fall nicht der Sinn[Frege] die Bedeutung[Frege] fest, sondern erst nach der Bestimmung der Referenz (wer ist „ich“, wann ist „jetzt“, wo ist „hier“) ergibt sich die Bedeutung (Sinn[Frege]). Auf der Äußerungsebene liegt die Referenz noch nicht fest, so dass es für indexikalische Ausdrücke erst der Auswertungsebene bedarf, um die Bedeutung für alle möglichen Welten als fest zu betrachten. Reine Indexikale wie „ich“ sind starre Designatoren, die allerdings für Kaplan abweichend zu Kripke zumindest auf der Gebrauchsebene eine Bedeutung haben.

Kaplan bezeichnet weiterhin den Kontext eines Ausdrucks, der ihm seine jeweilige Bedeutung verleiht als seinen Charakter. Der Charakter eines Ausdrucks wird nach Kaplan durch Konventionen und die Regeln des Sprachgebrauchs festgelegt. Charakter eines Ausdrucks und seine Intension bestimmen seine Extension. Während Wasser immer Wasser bezeichnet, egal in welchem Zusammenhang, haben die Indexikale einen variablen Charakter. Durch die Angabe seines Charakters bestimmt man die kognitive Rolle eines Wortes. Sätze wie „Ich bin jetzt hier“ erhalten nur auf der Auswertungsebene, in der der Kontext bestimmt ist, einen Wahrheitswert. Sie haben also nicht notwendig eine Bedeutung. Da sie aber in jedem Kontext wahr sind, sind sie a priori gültig.

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Ein wichtiger Beitrag von Hilary Putnam zur Sprachphilosophie ist die These, dass „meaning just ain’t in the head“ („Bedeutungen nun mal nicht im Kopf sind“). Die Kenntnis der Bedeutung eines Ausdrucks beruht nicht (nur) auf propositionalen Einstellungen. Putnam verdeutlichte dieses mit dem „Gedankenexperiment einer Zwillingserde“. Er geht davon aus, dass ein Erdenbewohner eine Flüssigkeit sieht und diese „Wasser“ nennt, und ein Zwilling, der ihm bis ins letzte Detail gleicht, auf einem anderen Planeten ebenfalls eine Flüssigkeit sieht und sie ebenfalls „Wasser“ nennt. Wenn nun die Flüssigkeit auf dem anderen Planeten nicht H[2]O ist, sondern etwa XYZ, dann meinen die beiden mit „Wasser“ etwas Unterschiedliches, obwohl Wasser für beide dieselbe Funktion hat. Diese Sichtweise beinhaltet die kripkesche These starrer Designatoren, die Putnam auch auf natürliche Begriffe wie Wasser, Tiger oder Gold anwendet. Wenn der Erdling wüsste, dass die
Flüssigkeit auf der Zwerde nicht H[2]O, sondern XYZ ist, würde er sie nicht Wasser nennen. XYZ ist eine zum Wasser der Erde unterschiedliche Extension und hätte damit eine andere Bedeutung.

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Damit ist die in Anlehnung an Gottlob Frege vom logischen Empirismus (insbesondere Rudolf Carnap) aufgestellte These, dass die Intension eines Ausdrucks dessen Extension bestimmt, nach Putnam nicht zutreffend. Zugleich lehnt Putnam die von ihm selbst früher als Funktionalismus vertretene Auffassung ab, dass Bedeutung einem mentalen Zustand entspricht. Bedeutung ist für Putnam (nach seiner neueren These des internen Realismus) externalistisch zu beurteilen, das heißt auch durch materielle und soziale Umwelteinflüsse bestimmt. Die Äußerungen und auch die Gedanken eines Subjekts entstehen nicht nur aufgrund interner Vorgänge, sondern auch in Abhängigkeit von externen Gegenständen, Sachverhalten oder Ereignissen. Die Sprachgemeinschaft bestimmt die Extension, die aber auch von der Umwelt abhängig ist.

Eine weitere Komponente der Putnamschen Sprachphilosophie ist die des Stereotyps. Danach kennt der normale Sprecher die übliche Sprachverwendung eines Ausdrucks nur in einem begrenzten Umfang, der ihm aber für eine gelingende Kommunikation ausreicht. So verbindet man üblicherweise mit dem Begriff des Tigers eine große Katze mit einem gelben Fell und schwarzen Streifen, die im Dschungel lebt. Dass es die größte Katzenart ist und dass es neun Unterarten gibt, ist den meisten Menschen nicht bekannt. Die Verkürzung der Bedeutung auf ein Stereotyp gilt für eine Vielzahl von Begriffen, ob saurer Regen, Konjunktur oder Himalaja. Die individuelle Sprachkompetenz spielt in einer Sprachgemeinschaft eine untergeordnete Rolle. Allerdings gelingt es der externalistischen Erklärung von Bedeutung nicht darzulegen, in welchem Verhältnis mentale Zustände auf die Bedeutung Einfluss haben. Das Argument Jerry Fodors, eines Schülers von Putnam, lautet, dass funktional beim Wahrnehmen von
H[2]O auf der Erde und XYZ auf der Zwerde kein Unterschied besteht.
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Auch Robert C. Stalnaker kritisiert Putnam. Eine externalistische Erklärung von Bedeutung, nach der Bedeutungen „nicht im Kopf“ existieren, würde dazu führen, dass der Mensch seine Gedanken nicht kontrollieren kann. Außerdem wird nicht klar, wie externe Relationen kausale Wirkung auf mentale Zustände haben können. Man kann beobachten, dass eine Maus vor einer Katze flieht. Ohne Annahme eines mentalen Zusammenhangs, kann man nicht darlegen, warum die Maus flieht. Erst die Überzeugung, dass es besser ist, beim Anblick einer Katze zu fliehen, kann das Verhalten der Maus erklären.

Der Satz des Pythagoras ist danach sowohl „im Kopf“ vorhanden als auch in der Öffentlichkeit. Stalnaker entwickelte daraufhin ein Konzept, das sowohl interne als auch externe Faktoren der Bedeutung berücksichtigt.^[46] Äußerungen haben einerseits einen propositionalen Gehalt, andererseits können sie auf der Ebene der Überzeugungen bei verschiedenen Personen mit einem unterschiedlichen mentalen Zustand verbunden sein. So ist die Aussage „Du bist ein Spinner“ beim Sprecher mit einem anderen Meinen verknüpft, als beim Angesprochenen, der seinen gerade gemachten Vorschlag möglicherweise für phantasievoll hält. Ein Dritter könnte die Aussage irrtümlich auf sich beziehen und über die ungerechtfertigte Beschimpfung ärgerlich sein. Der Proposition werden auf der Auswertungsebene aufgrund unterschiedlicher Präsuppositionen verschiedene Bedeutungen zugeordnet. Man kann hier von einem Set des Kontextes sprechen, der in unterschiedlichen möglichen Welten
unterschiedliche Intensionen zur Folge hat.

Es ergibt sich eine zweidimensionale Semantik, in der sowohl den Propositionen als auch den Intentionen ein Wahrheitswert zugeordnet werden muss. Die Theorie der Bedeutung wird hier übergeleitet in eine Beschreibung von Überzeugungen und Denkvorgängen und damit Gegenstand der Philosophie des Geistes.

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Robert Brandom sieht Sprache als primäre Ausdrucksform menschlichen Geistes an. Sie hat Vorrang vor der Idee geistiger Zustände oder der Orientierung an Zwecken. Die Bedeutung eines Ausdrucks ergibt sich aus den (logischen) Beziehungen, die er zu anderen sprachlichen Äußerungen hat. Sprache ist eine soziale Aktivität aus Begründen und Rechtfertigen. Dies erfolgt in Sprechakten, also Handlungen. Jede solcher Handlungen enthält folgende normative Grundannahmen:

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Die Bedeutung einer Äußerung hat Brandom zufolge immer einen normativen Aspekt, ihre Gültigkeit bedarf der Begründung. Die diskursive Praxis ist ein Spiel von Geben und Nehmen von Gründen. Für Brandom sind einzelne Äußerungen ohne Bedeutung. Ihre Bedeutung erschließt sich erst in der Beziehung zu weiteren Äußerungen.

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Zur Darstellung dieser Beziehungen bedarf es einer inferentiellen (schlussfolgernden) Semantik. Geltung und Wahrheit von Äußerungen sind laut Brandom nicht abhängig von Repräsentationen, sondern ergeben sich aus einem Netzwerk von behauptenden Aussagen und Implikationen sowie deren Gebrauch. Um Äußerungen eine Bedeutung zu verleihen, werden weniger Regeln befolgt, vielmehr verwendet man sprachlich situatives Wissens über bereits vorhandene Äußerungen.

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Ausgehend vom Strukturalismus entstand seit den 1960er Jahren in Frankreich eine Bewegung, die sich gegen die Formalisierungen und Schematisierungen der Sprachanalyse wandte. Dabei rückte oftmals unter Bezug auf Martin Heidegger das Verhältnis von Sein und Sprache in den Blickpunkt. Die dabei entwickelten Konzepte werden unter den Begriffen Poststrukturalismus, Postmoderne und Dekonstruktion diskutiert. Bei einer gleichzeitig starken Rezeption in den Literaturwissenschaften, der Architektur oder der Kunst haben diese Ansätze auch wesentliche Impulse für die Sprachphilosophie gegeben und den Begriff der Bedeutung kritisch hinterfragt.

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Das angemessene Konzept des Umgangs mit Sprache ist für Lyotard Wittgensteins Auffassung der Sprachspiele. Nicht mehr die großen Erzählungen des Christentums, der Aufklärung oder des Fortschritts der Wissenschaften, aber auch nicht der Marxismus sind in der Postmoderne maßgeblich, sondern – auch begünstigt durch die modernen Medien – das narrative, dezentrale Wissen. Im Unterschied zu Wittgenstein bildete Lyotard Klassen von Sprachspielen und unterschied in Anlehnung an Searle denotative und performative Sprachspiele. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass Sprachspiele in verschiedenen Institutionen verschiedene Bedeutung haben:

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Für Jacques Derrida gibt es keine feste Einheit von Wort und Sinn. Bedeutung ist unhintergehbar sprachgebunden. Sie entsteht aber nicht durch Identität von Signifikat und Signifikant wie in den Repräsentationstheorien oder durch eine stabile Differenz zweier Zeichen wie im Strukturalismus. Jeder Signifikant ist für Derrida ein Nachfolger eines anderen Signifikanten in einem niemals abgeschlossenen Zeichenprozess. Daher kann man die Bedeutung eines Textes nicht vollständig fixieren. Ein Text kann immer noch erweitert werden. Er ist daher immer ein abgebrochener Vorgang und deshalb immer vage. Es gibt keine statische Systemhaftigkeit der Sprache. Bedeutung und Wahrheit erscheinen daher niemals endgültig.

Um dieser Einsicht Rechnung zu tragen, entwickelte Derrida das Konzept der Dekonstruktion (eine Wortkombination aus Konstruktion und Destruktion), mit dem er vor allem philosophische Texte (unter anderem Platon, Rousseau, Kant, Hegel, Nietzsche, Peirce, Husserl, Heidegger, Austin, Levinas) nach Bedeutungen untersuchte, die sich im normalen Wege nicht erschließen. Er wollte insbesondere zeigen, dass Texte phänomenologisch und hermeneutisch nicht vollständig erfassbar sind. Ziel ist es, auch Schichten bloßzulegen, die dem Autoren eines Textes nicht bewusst waren. Es sollen Voraussetzungen und Implikationen erkennbar gemacht werden, die in einer konformen Interpretation ausgeblendet sind. Wie Heidegger wollte Derrida die Vorstellung vom „Sein als Anwesenheit“ in Frage stellen. Sein Projekt war eine Kritik der „Metaphysik der Präsenz“.

In der „Grammatologie“ kehrte Derrida die übliche Sichtweise auf das Verhältnis von Schrift und Sprache um und erklärte die Schrift zum führenden Paradigma. „Wir werden zu zeigen versuchen, dass es kein sprachliches Zeichen gibt, das der Schrift vorherginge.“^[51] Bedeutung konstituiert sich losgelöst von der gesprochenen Sprache und damit unabhängig vom Logos und vom Subjekt. Zwischen Sprache und Schrift besteht eine nicht überschreitbare Differenz, die der Schrift eine genauso primäre Funktion gibt wie der Rede. Der Laut (das Phonem) und das Schriftzeichen (das Graphem) stehen nebeneinander. Gestaltbildend für die Schrift sind:^[52]
* Abwesenheit: Beim Schreiben ist der Empfänger des Textes nicht zugegen wie üblicherweise beim Lesen der Autor nicht anwesend ist. Beim Lesen gehen Kontext, Erfahrung und Intention des Autors möglicherweise vollständig verloren. Die Zeichen der Schrift verselbständigen sich: „Es gehört zum Zeichen, schlechterdings lesbar zu sein, selbst wenn der Augenblick seiner Produktion unwiederbringlich verloren ist.“
* Iterabilität: Schrift als Code muss wiederholbar sein, sonst ist es keine Schrift. Jede Wiederholung beinhaltet aber auch eine Andersheit, eine Iteration. Der Text als solcher ist wie ein Type, wohingegen die konkrete Lesesituation mit einem Token vergleichbar ist.
* Kontextwechsel: Durch die Dauerhaftigkeit der Schriftzeichen geraten sie in immer neue Kontexte, so dass sie einem fortlaufenden Bedeutungswandel unterliegen.
* Verräumlichung: Die räumliche und zeitliche Distanz zwischen Schreiber und Empfänger führt zu einer „Differänz“ (differance), einer Verschiebung in der Bedeutung, die eine Abweichung zu der Intention des Autors beinhaltet.

Die Instrumente, die Derrida – ohne systematischen Aufbau – zur Dekonstruktion verwendete, sind Begriffe wie „Differance“ (statt: difference) als Verschiebung und Kennzeichnung von Andersartigkeit, „Spur“ als Hinweis auf die Unauflöslichkeit von (unendlichen) zeitlichen Bezügen, die Anzeige des Abwesenden im Anwesenden, „Dissemination“ als Kraft zur Zersetzung der Opposition dichotomischer Begriffspaare (Körper/Geist, Subjekt/Objekt, Natur/Kultur, Sprache/Schrift, Wesen/Erscheinung) oder „Supplement“ als das Verhältnis der Überordnung zweier Begriffe, wie beispielsweise die Schrift seit Platon (siehe: Phaidros) als aus der Rede abgeleitet gilt. Diese Instrumente dienen dazu, den europäischen „Phonozentrismus“, der einen „logoszentrierten“ Begriff der Vernunft erzeugt, zu destruieren. Denn die Bedeutung eines Textes ist unabschließbar bis hin zur Zersetzung im Laufe der Zeit. Ein Metastandpunkt, der selbst immer sprachlich ist, ist immer
zirkulär. Jede Wiederholung im Lesen hat einen anderen Kontext und erzeugt so immerwährend eine neue Bedeutung.

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Philosophiebibliographie: Bedeutung – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema

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* Tyler Burge: Referenz und Eigennamen, in: Ursula Wolf (Hrsg.): Eigennamen.Dokumentation einer Kontroverse, Suhrkamp, Frankfurt 1985, 252–273 (1973)
* Rudolf Carnap: Bedeutung und Notwendigkeit, Springer, Wien 1972 (1947), ISBN 3-211-81020-X
* Donald Davidson: Wahrheit und Bedeutung, in: Wahrheit und Interpretation, Suhrkamp, 2. Aufl. Frankfurt 1994, ISBN 3-518-28496-7
* Jacques Derrida: Die différance , hrsg.: von Peter Engelmann, Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-018338-3
* Keith Donnellan: Referenz und Kennzeichnungen, in: Ursula Wolf (Hrsg.): Eigennamen.Dokumentation einer Kontroverse, Suhrkamp, Frankfurt 1985, 179–207 (1966)
* Michael Dummett: Was ist eine Bedeutungstheorie?, in: Wahrheit. Fünf philosophische Aufsätze, Reclam, Stuttgart 1982 (1975), ISBN 3-15-007840-7, S. 94–155.
* Gottlob Frege: Funktion, Begriff, Bedeutung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994 (1962)
* Jürgen Habermas: Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1984 (Insbesondere die Aufsätze „Wahrheit“ und „Universalpragmatik“)
* Andreas Kemmerling: Bedeutung und Sprachverhalten, in: Probleme der sprachlichen Bedeutung, Hrsg. Eike von Savigny, Scriptor, Kronberg 1976, 73–100
* Saul A. Kripke: Name und Notwendigkeit, Suhrkamp, 2. Aufl. Frankfurt 2005, ISBN 978-3-518-28656-2
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* Jean-Francois Lyotard: Das postmoderne Wissen, hrsg.: von Peter Engelmann, Passagen Verlag, 5. Aufl. Wien 2006, ISBN 3-85165-683-0
* Georg Meggle (Hrsg.): Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1993. (Aufsatzsammlung zur philosophischen Diskussion des Bedeutungsbegriffs.)
* Hilary Putnam: Die Bedeutung von „Bedeutung“, Herausgegeben und übersetzt von Wolfgang Spohn, Klostermann, 3., ergänzte Auflage 2004 (1975), ISBN 978-3-465-03231-1
* Willard Van Orman Quine: Wort und Gegenstand, Reclam, Stuttgart 1980, ISBN 3-15-009987-0
* Bertrand Russell: Kennzeichen, in: Wolfgang Stegmüller (Hrsg.):Das Universalienproblem. Darmstadt 1978, 21–40 (1905)
* Eike von Savigny: Zum Begriff der Sprache. Konvention, Bedeutung, Zeichen, Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-007997-7
* John R. Searle: Ausdruck und Bedeutung, Suhrkamp, Frankfurt 1998 (1979), ISBN 3-518-27949-1
* John R. Searle: Sprechakte. Ein sprachphilosophischer Essay, Suhrkamp, Frankfurt 2003 (1970), ISBN 3-518-06740-0
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4. ↑ John Locke, Versuch über den menschlichen Verstand, Drittes Buch, 2.2
5. ↑ Vgl. zur folgenden Darstellung etwa Prechtl, Sprachphilosophie, oder Demmerling/Blume, Grundprobleme der analytischen Sprachphilosophie sowie Stefan Alexander Hohenadel, Internalistische Bedeutungstheorien
6. ↑ Gottlob Frege: Die Grundlagen der Arithmetik, Breslau 1884, Neudruck Stuttgart 1987, 23; dort ohne römische Ziffern in einem Absatz
7. ↑ ^a ^b Frege, Über Sinn und Bedeutung, 41
8. ↑ Genau genommen ist die Bedeutung eines Prädikats der Begriff und nicht der Begriffsumfang. Extension bezeichnet aber den Begriffsumfang. Vgl. Keller, Zeichentheorie, 48
9. ↑ Frege, Über Sinn und Bedeutung, 44
10. ↑ Vgl. Erkenntnis durch Bekanntschaft und Erkenntnis durch Beschreibung, in Die Philosophie des logischen Atomismus, München 1976, 66–82, hier73
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29. ↑ Davidson:Communication and Convention, in: Inquiries into Truth and Interpretation, Oxford 1984, 265–280, hier 276
30. ↑ vgl. zusätzlich zur angegebenen Literatur Doris Gerber: Bedeutung als Brücke zwischen Wahrheit und Verstehen, Mentis, Paderborn 2005, Christoph Demmerling: Sinn, Bedeutung, Verstehen, Mentis, Paderborn 2002, sowie Leif Frenzel: Bescheidene Bedeutungstheorie
31. ↑ Alfred Tarski: Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik, in: Gunnar Skribbek (Hrsg.): Suhrkamp, Frankfurt 1977, 140–188, hier 143
32. ↑ Sybille Krämer: Sprache, Sprechakt, Kommunikation, Suhrkamp, Frankfurt 2001, S. 180, mit dem Verweis auf Karsten Stüben: Donald Davidsons Theorie sprachlichen Verstehens, Athenäum, Frankfurt 1993, 48
33. ↑ Donald Davidson: Wahrheit und Bedeutung, in: Wahrheit und Interpretation, Suhrkamp, 2. Aufl. Frankfurt 1994, 47–48
34. ↑ Ian Hacking: Why Does Language Matter to Philosophy?, Cambridge/Mass. 1976, 140–141, zitiert nach Christoph Demmerling: Sinn, Bedeutung, Verstehen, mentis, Paderborn 2002, 29
35. ↑ Thomas Blume/Christoph Demmerling: Grundprobleme der analytischen Sprachphilosophie, Schöningh, Paderborn 1998, 205, mit Verweis auf Donald Davidson: Wahrheit und Bedeutung, in: Wahrheit und Interpretation, Suhrkamp, 2. Aufl. Frankfurt 1994, 52
36. ↑ Albrecht Wellmer: Sprachphilosophie, Suhrkamp, Frankfurt 2004, 158
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44. ↑ David Kaplan: Demonstratives, in: Almog,J., Perry,J., Wettstein,H. (Hrsg.): Themes from Kaplan, Oxford 1989, 481–563
45. ↑ Putnam, Die Bedeutung von Bedeutung, 39
46. ↑ Vgl. Hohenadel: Internalistische Bedeutungstheorien, 109–112
47. ↑ Brandom: Expressive Vernunft, Suhrkamp, Frankfurt 2000, 152
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Primärtexte
* Gottlob Frege: Über Sinn und Bedeutung
* Bertrand Russell: On Denoting (engl.)
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Sekundärliteratur
* Michael Esfeld: Normativität der Bedeutung und normative Wissenschaftsphilosophie (PDF-Datei)
* Michael Esfeld: Argumente für eine pragmatische Theorie der Bedeutung (PDF-Datei)
* Christian Gottschall: Freges Bedeutungstheorie
* Zur Bedeutungstheorie von Paul H. Grice (PDF-Datei)
* Viktoria Eicker: Über Bedeutung, Diss. Berlin 2005
* Gordon Gillespie: Dummett und die „Krankheit, erklären zu wollen“, Diss. Berlin 2002
* Stefan Alexander Hohenadel: Internalistische Bedeutungstheorien, Magisterarbeit, Konstanz 1999 (PDF-Datei)
* Leif Frenzel: Bescheidene Bedeutungstheorie (PDF-Datei; 158 kB)
* Stevan Harnad: „Symbol Grounding Problem“ in Scholarpedia (englisch, inkl. Literaturangaben) Wie sind (ggf. funktionalistisch verarbeitete) Symbole mit ihren Referenten wirklich verbunden, nicht nur gegründet in einer durch einen Turing Test nicht unterscheidbaren Verwendungskompetenz?

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