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Sehvermögen |
Dank ihrer so genannten
Nickhaut, das neben dem oberen und unteren dritte
Augenlied, ist es für die Katze nicht notwendig, ständig
zur Befeuchtung der Augen zu blinzeln. Denn die Nickhaut
sorgt für die notwendige Befeuchtung der Netzhaut. Die
Augen der Katze können bei Dämmerlicht genau so gut sehen
wie bei Tageslicht. Sie kann in Bruchteilen von Sekunden
ihre Pupillen extrem weit aufreißen oder zu engen
Schlitzen verkleinern. In der Dämmerung wird die Pupille wie die
Blendautomatik einer Kamera weit geöffnet, so dass mehr
Licht in das Auge eindringen kann. Das außergewöhnliche
Sehvermögen als Dämmerungstier geht deshalb Hand in Hand mit einem
schlechteren Farbsehen und einer verminderten Fähigkeit,
Details zu erkennen, aber für die Jagd ist dies
zweitrangig. |
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Für das Erspähen der Beute ist
auch der Blickwinkel sehr wichtig. Die Augen einer Katze sind
im Verhältnis zum Schädel sehr groß und nach vorne
ausgerichtet, dadurch haben sie einen Blickwinkel von ungefähr
200 Grad. Die Netzhaut bei Katzen hat auch ein System zur
Restlichtaufhellung, dadurch wird das verfügbare Licht zweimal
gebrochen und doppelt genützt. In totaler Finsternis sind
Katzen genau so blind wie wir.
Mehr Infos zum Katzenauge
finden Sie in
unserer Enzyklopädie
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Der Tastsinn |
Ihren sehr guten Tastsinn
verdanken Katzen den
Sinneshaaren, die zwischen
den Fellhaaren wachsen. Sie
sind deutlich stärker als
die übrigen Wollhaare und
befinden sich nicht nur im
Gesicht der Katze, wo die
Barthaare sehr lang wachsen
und sehr gut zu erkennen
sind. Auf der Ober- und
Unterlippe finden wir etwa
30 Schnurr- und Barthaare,
an den Backen und über den
Augen 12 und an den
Vorderpfoten zusätzlich je
fünf Tasthaare. Mit diesen
Haaren kann die Katze ihre
Umwelt hervorragend
"erfühlen", weil sie sich in
kräftigen Wurzeln verankern,
die mit unzähligen sensiblen
Nerven und Muskeln
ausgestattet sind. Und diese
Haare sind nicht nur
empfindlich für Berührungen
und Vibrationen, sie
reagieren sogar auf
Luftdruck- und
Temperaturschwankungen.
Wahrscheinlich ist dies auch
eine Erklärung für die bis
heute wissenschaftlich noch
nicht nachgewiesene
Fähigkeit der Katzen,
Erdbeben, Vulkanausbrüche
und Gewitter vorauszuahnen
und Explosionen auch in
großer Entfernung
wahrzunehmen. |
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Denn diese Naturkatastrophen
und für uns nicht spürbaren
Ereignisse verändern den
Luftdruck und verbreiten
haarfeine Schwingungen, die
unsere Sinnesorgane nicht
registrieren können; der
berühmte "sechste Sinn" der
Katzen. Sehen, Tasten und
Riechen sind die Mittel der
Katze, um ihre Umgebung zu
erforschen: Jedes ihr
unbekannte Objekt wird von
der Katze zunächst in Ruhe
aus der Entfernung
betrachtet, dann nutzt sie
ihre Tasthaare, um etwa die
Temperatur des Gefundenen
festzustellen. Erst danach
wagt sie sich mit den Pfoten
und der Nasenspitze näher
heran, um es genauer zu
erkunden. Wenn bei
vollkommener Dunkelheit auch
die sensiblen Augen der
Tiere nichts mehr erkennen
können, helfen der Katze die
Tastorgane bei der
Orientierung durch die Nacht
und zur Erkennung von
Gegenständen und anderen
Tieren. |
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Geruchssinn und Geschmack |
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Ihren gut ausgeprägten
Geruchssinn verdankt die Katze den 200 Millionen
Riechzellen in ihrem Rachen. Sie sind ständig aktiv, ob
auf der Katzentoilette oder bei der Einordnung des Futters
und dem Kennen lernen anderer Lebewesen: Die Katze
beschnuppert ihre Umwelt ausgiebig. Auf dem oberen Gaumen
befindet sich zudem ein besonderes Geruchsorgan, das so
genannte Jakobsonsche Organ. Der kleine Zapfen hilft der
Katze bei der genaueren Identifizierung interessanter
Gerüche und bei der Kontaktaufnahme mit Artgenossen. Ihr
Geruchssinn verführt die Katze zum Essen und Trinken, er
aktiviert die Geschmacksnerven und regt den Appetit an.
Eine verschnupfte Katze verspürt deshalb keinen großen
Appetit und verschmäht das Futter. Besondere Vorliebe
haben die Geruchsnerven der Katze für Baldrian und
Catnipdüfte - wenn Sie Ihr Kätzchen einmal locken wollen,
probieren Sie es mit diesen Düften. |
Die Geschmacksnerven auf der
Zunge und dem Gaumen unterscheiden zwischen salziger,
bitterer und scharfer Nahrung, nichts empfinden sie
dagegen für süße Speisen. Viel wichtiger als ihre
Geschmacksorgane im Rachen ist für die Katze bei der
Nahrungsauswahl und -aufnahme aber der Geruchssinn: Was
nicht gut riecht, wird auch nicht gefressen. |
Der
Gehörsinn |
Im Gegensatz zum Menschen
hört die Katze im Frequenzbereich bis zu 65 kHz. So kann
sie jedes leiseste Geräusch vernehmen, wie z. B. das
Piepsen und Trappeln einer Maus. Sie nimmt selbst auf
größere Entfernung noch winzige Geräusche wahr - das
Trippeln von Mäusepfoten auf dem Boden, das leise Piepsen
junger Mäuse im Nest in 15 bis 20 m Distanz. Die Ohren
sind wahre Schalltrichter, denen nichts verborgen bleibt.
Sie lassen sich getrennt voneinander in jede Richtung
drehen und fangen selbst in - für menschliche Verhältnisse
- absoluter Stille noch zahllose Informationen auf.
Verständlich, dass ein Tier mit solch empfindlichem Gehör
Lärm jeder Art nicht ausstehen kann. In vielen Fällen kann
die Katze mit Hilfe ihrer Ohren Ereignisse >vorhersehen<.
So erlauscht sie, wann ihr Frauchen oder Herrchen nach
Hause kommt, weil sie seine Schritte auf der Treppe von
denen sämtlicher Nachbarn unterscheidet. Oder weil sie aus
zig Motoren vor dem Haus selbst dann das Auto "ihres«
Freundes heraushört, wenn mehrere gleiche Modelle
vorfahren. |
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Taubheit trifft man als
Erbfehler relativ häufig bei Katzen mit blauen Augen.
Ansonsten verringert sich das Hörvermögen - wenn überhaupt
- erst im Alter. Dann bleiben der Katze noch immer Augen
und Tastsinn, um sich zu orientieren. Und sollte sie taub
und gleichzeitig blind sein, führt sie allein mit Hilfe
des Tastsinns noch immer ein fröhliches Leben. |
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Zeitsinn
Die »innere Uhr« der Katze funktioniert, durch Erfahrung
eingestellt, fortan fast minutengenau. Mieze erwartet,
dass ihr Futter pünktlich serviert wird und protestiert
lautstark, wenn der Mensch diesen wichtigen Termin
überzieht. Der Tagesablauf einer Katze ist exakt
eingeteilt in Schlafen, Streunen, Spielen und Fressen.
Abweichungen sind gering und werden meist durch
Störungen von außen verursacht. Ihre »innere Uhr«
registriert auch den Tagesablauf der Familie.
Abwesenheiten der Menschen, Mahlzeiten, Mittagsschlaf
von Frauchen usw., alles ist gespeichert. Die Katze weiß
genau, wann Herrchen abends vom Büro nach Hause kommt
und erwartet ihn wahrscheinlich auch am Wochenende
pünktlich an der Tür. Für eine Katze hat das Jahr eben
365 gleiche Tage, und Änderungen im Zeitplan sind nicht
vorgesehen. |
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