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Foto: Christine Trewer www.cats-web.de

Sehvermögen
Dank ihrer so genannten Nickhaut, das neben dem oberen und unteren dritte Augenlied, ist es für die Katze nicht notwendig, ständig zur Befeuchtung der Augen zu blinzeln. Denn die Nickhaut sorgt für die notwendige Befeuchtung der Netzhaut. Die Augen der Katze können bei Dämmerlicht genau so gut sehen wie bei Tageslicht. Sie kann in Bruchteilen von Sekunden ihre Pupillen extrem weit aufreißen oder zu engen Schlitzen verkleinern. In der Dämmerung wird die Pupille wie die Blendautomatik einer Kamera weit geöffnet, so dass mehr Licht in das Auge eindringen kann. Das außergewöhnliche Sehvermögen als Dämmerungstier geht deshalb Hand in Hand mit einem schlechteren Farbsehen und einer verminderten Fähigkeit, Details zu erkennen, aber für die Jagd ist dies zweitrangig.  
Für das Erspähen der Beute ist auch der Blickwinkel sehr wichtig. Die Augen einer Katze sind im Verhältnis zum Schädel sehr groß und nach vorne ausgerichtet, dadurch haben sie einen Blickwinkel von ungefähr 200 Grad. Die Netzhaut bei Katzen hat auch ein System zur Restlichtaufhellung, dadurch wird das verfügbare Licht zweimal gebrochen und doppelt genützt. In totaler Finsternis sind Katzen genau so blind wie wir.
Mehr Infos zum Katzenauge finden Sie in unserer Enzyklopädie
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Der Tastsinn

Ihren sehr guten Tastsinn verdanken Katzen den Sinneshaaren, die zwischen den Fellhaaren wachsen. Sie sind deutlich stärker als die übrigen Wollhaare und befinden sich nicht nur im Gesicht der Katze, wo die Barthaare sehr lang wachsen und sehr gut zu erkennen sind. Auf der Ober- und Unterlippe finden wir etwa 30 Schnurr- und Barthaare, an den Backen und über den Augen 12 und an den Vorderpfoten zusätzlich je fünf Tasthaare. Mit diesen Haaren kann die Katze ihre Umwelt hervorragend "erfühlen", weil sie sich in kräftigen Wurzeln verankern, die mit unzähligen sensiblen Nerven und Muskeln ausgestattet sind. Und diese Haare sind nicht nur empfindlich für Berührungen und Vibrationen, sie reagieren sogar auf Luftdruck- und Temperaturschwankungen. Wahrscheinlich ist dies auch eine Erklärung für die bis heute wissenschaftlich noch nicht nachgewiesene Fähigkeit der Katzen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Gewitter vorauszuahnen und Explosionen auch in großer Entfernung wahrzunehmen.

Foto: Heike www.waldkatzen.aw3.de

Denn diese Naturkatastrophen und für uns nicht spürbaren Ereignisse verändern den Luftdruck und verbreiten haarfeine Schwingungen, die unsere Sinnesorgane nicht registrieren können; der berühmte "sechste Sinn" der Katzen. Sehen, Tasten und Riechen sind die Mittel der Katze, um ihre Umgebung zu erforschen: Jedes ihr unbekannte Objekt wird von der Katze zunächst in Ruhe aus der Entfernung betrachtet, dann nutzt sie ihre Tasthaare, um etwa die Temperatur des Gefundenen festzustellen. Erst danach wagt sie sich mit den Pfoten und der Nasenspitze näher heran, um es genauer zu erkunden. Wenn bei vollkommener Dunkelheit auch die sensiblen Augen der Tiere nichts mehr erkennen können, helfen der Katze die Tastorgane bei der Orientierung durch die Nacht und zur Erkennung von Gegenständen und anderen Tieren.

Geruchssinn und Geschmack

Foto: Annette Berg
www.platinum-cats.de

Ihren gut ausgeprägten Geruchssinn verdankt die Katze den 200 Millionen Riechzellen in ihrem Rachen. Sie sind ständig aktiv, ob auf der Katzentoilette oder bei der Einordnung des Futters und dem Kennen lernen anderer Lebewesen: Die Katze beschnuppert ihre Umwelt ausgiebig. Auf dem oberen Gaumen befindet sich zudem ein besonderes Geruchsorgan, das so genannte Jakobsonsche Organ. Der kleine Zapfen hilft der Katze bei der genaueren Identifizierung interessanter Gerüche und bei der Kontaktaufnahme mit Artgenossen. Ihr Geruchssinn verführt die Katze zum Essen und Trinken, er aktiviert die Geschmacksnerven und regt den Appetit an. Eine verschnupfte Katze verspürt deshalb keinen großen Appetit und verschmäht das Futter. Besondere Vorliebe haben die Geruchsnerven der Katze für Baldrian und Catnipdüfte - wenn Sie Ihr Kätzchen einmal locken wollen, probieren Sie es mit diesen Düften.
Die Geschmacksnerven auf der Zunge und dem Gaumen unterscheiden zwischen salziger, bitterer und scharfer Nahrung, nichts empfinden sie dagegen für süße Speisen. Viel wichtiger als ihre Geschmacksorgane im Rachen ist für die Katze bei der Nahrungsauswahl und -aufnahme aber der Geruchssinn: Was nicht gut riecht, wird auch nicht gefressen.
Der Gehörsinn
Im Gegensatz zum Menschen hört die Katze im Frequenzbereich bis zu 65 kHz. So kann sie jedes leiseste Geräusch vernehmen, wie z. B. das Piepsen und Trappeln einer Maus. Sie nimmt selbst auf größere Entfernung noch winzige Geräusche wahr - das Trippeln von Mäusepfoten auf dem Boden, das leise Piepsen junger Mäuse im Nest in 15 bis 20 m Distanz. Die Ohren sind wahre Schalltrichter, denen nichts verborgen bleibt. Sie lassen sich getrennt voneinander in jede Richtung drehen und fangen selbst in - für menschliche Verhältnisse - absoluter Stille noch zahllose Informationen auf. Verständlich, dass ein Tier mit solch empfindlichem Gehör Lärm jeder Art nicht ausstehen kann. In vielen Fällen kann die Katze mit Hilfe ihrer Ohren Ereignisse >vorhersehen<.
So erlauscht sie, wann ihr Frauchen oder Herrchen nach Hause kommt, weil sie seine Schritte auf der Treppe von denen sämtlicher Nachbarn unterscheidet. Oder weil sie aus zig Motoren vor dem Haus selbst dann das Auto "ihres« Freundes heraushört, wenn mehrere gleiche Modelle vorfahren.

Foto: Sabine Barkus
www.birmakatzen-giesenwald.de

Taubheit trifft man als Erbfehler relativ häufig bei Katzen mit blauen Augen. Ansonsten verringert sich das Hörvermögen - wenn überhaupt - erst im Alter. Dann bleiben der Katze noch immer Augen und Tastsinn, um sich zu orientieren. Und sollte sie taub und gleichzeitig blind sein, führt sie allein mit Hilfe des Tastsinns noch immer ein fröhliches Leben.
 
Zeitsinn
Die »innere Uhr« der Katze funktioniert, durch Erfahrung eingestellt, fortan fast minutengenau. Mieze erwartet, dass ihr Futter pünktlich serviert wird und protestiert lautstark, wenn der Mensch diesen wichtigen Termin überzieht. Der Tagesablauf einer Katze ist exakt eingeteilt in Schlafen, Streunen, Spielen und Fressen. Abweichungen sind gering und werden meist durch Störungen von außen verursacht. Ihre »innere Uhr« registriert auch den Tagesablauf der Familie. Abwesenheiten der Menschen, Mahlzeiten, Mittagsschlaf von Frauchen usw., alles ist gespeichert. Die Katze weiß genau, wann Herrchen abends vom Büro nach Hause kommt und erwartet ihn wahrscheinlich auch am Wochenende pünktlich an der Tür. Für eine Katze hat das Jahr eben 365 gleiche Tage, und Änderungen im Zeitplan sind nicht vorgesehen.
 

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