Bei Mercedes zehrt man noch heute vom einzigartigen Image eines alten Sportlers, der 1952 die materialmordende Rallye Carrera Panamericana gewann. Dass der 300 SL mit den charakteristischen Gullwing-Doors aber überhaupt in Serie ging und zur automobilen Ikone werden konnte, ist vor allem dem Importeur Maximilian Hoffman zu verdanken.
Der 300 SL „Flügeltürer“: Die ewige Mercedes-Ikone
Rennwagen als Basis: Mercedes knüpfte bei der Entwicklung des 300 SL am Wettbewerbsfahrzeug für die Carrera Panamericana 1952 an. Quelle: dpa
dpa/tmn STUTTGART. Ein Traumwagen ist etwas Besonderes. Doch selbst in der Welt der traumhaften Autos gibt es noch meilenweite Unterschiede. Von manchem Mobil wird nur geträumt, wenn es noch neu bei den Händlern zu bekommen ist - meist natürlich für Unsummen.
Steht dann die Ablösung in Form eines Nachfolgers parat, ist der einstige Traum schnell vergessen. Beim 300 SL von Mercedes ist es anders: Dieser Flügeltürer ist heute mindestens so begehrt wie in den 50er Jahren - und bekommt jetzt sogar so etwas wie einen Nachfolger.
Bei Mercedes zehrt man noch heute vom einzigartigen Image des alten Sportlers. So sehr, dass es sich der Autobauer nicht nehmen lässt, auf der 63. IAA in Frankfurt einen modernen Sportwagen der Tuning-Tochter AMG zu präsentieren, der nicht nur mit der Bezeichnung SLS an den Urahn erinnert. Er bekommt außerdem die charakteristischen Flügeltüren und übernimmt Design-Details.
Dass der 300 SL zu einer automobilen Ikone werden konnte, ist vor allem dem Zufall zu verdanken. Denn als Mercedes in den 50er Jahren anfing, einen Sportwagen zu planen, ging es in erster Linie um Erfolge auf den Rennstrecken. Als Basis diente am Ende die Weiterentwicklung jener Sportwagen-Technik, mit der Mercedes 1952 gleich beide vorderen Plätze bei dem Klassiker "24 Stunden von Le Mans" eingefahren hatte. Noch eindrucksvoller war - vor allem für Amerika - der Sieg des schon 300 SL getauften Rennsportwagens bei der materialmordenden Carrera Panamericana im selben Jahr.
Zwar wiesen diese Rennwagen grundsätzliche Konstruktionsdetails des späteren Traumwagens auf. Allerdings dachte zu dem Zeitpunkt noch niemand an eine Serienfertigung. Derjenige, der seinerzeit solche Gedanken hatte, hieß Maximilian Hoffman und war der Mann, der die Mercedes-Modelle in die USA importierte. Mehrmals soll sich Hoffman einen echten Sportwagen gewünscht haben. Er soll es auch gewesen sein, der den Panamericana-Sieger als Basis ins Gespräch brachte.
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