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		| Autor | Nachricht |  
		| Sieben 
 
 
 Anmeldungsdatum: 14.02.2010
 Beiträge: 1
 
 
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				|  Verfasst am: 14. Feb 2010 13:18    Titel: Aggregatzustand |   |  
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				| huhu ihr lieben hilfsbereiten leute   
 ich habe da zwei fragen:
 1. woher weiß ich, dass SiO2 ein Feststoff ist?? Wahrscheinlich eine blöde Frage, aber CO2 ist ja gasförmig- besteht aber auch aus einem "Feststoff" und zwei Gasmolekülen...ich bin verwirrt...
 
 2. der Unterschied zwischen einer endothermen und einer exothermen Reaktion ist ja der, dass DeltaH bei der exothernen kleiner 0 ist und eine Temperaturerhöhung das Gleichgewicht auf die Seite der Edukte verschiebt- und bei der endothermen ist es eben anders rum...
 aber wenn ich jetzt eine Reaktionsgleichung gegeben habe
 z.B. 2SO2 + O2  ----   2SO3
 und weiter sind keine Angaben gegeben- woher weiß ich dann, dass es sich hierbei um eine exotherme Reaktion handelt??
 
 vielen lieben Dank schonmal...
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		| Staufie Gast
 
 
 
 
 
 
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				|  Verfasst am: 14. Feb 2010 20:49    Titel: |   |  
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				| hey, 
 1. SiO2 ist ganz normaler Quarzsand, und genau kann man das nicht wissen nur an der Strukturformel! Man kann sich das aber so begründen das Silicium eine größere Molare-masse als Kohlenstoff hat und es deswegen eher in fester Gebinde geht
 
 es ist egal was für ein Aggregatzustand die Elemente in einer Verbindung haben, nur die Verbindung zählt
 
 2. das kann man nicht einfach aus der Reaktionsgleichung herauslesen ob es ne endo, oder ne exotherme Reaktion ist.
 Das einzige was man tun kann ist sich zu überlegen ob die entstandenen Produkte Stabiler=energieärmer sind als die Edukte, wenn das der Fall ist kann man davon ausgehen das Energie frei wird!
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		| magician4 Moderator
 
  
 Anmeldungsdatum: 05.10.2009
 Beiträge: 2067
 Wohnort: Hamburg
 
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				|  Verfasst am: 14. Feb 2010 22:06    Titel: |   |  
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				|  	  | Zitat: |  	  | Man kann sich das aber so begründen das Silicium eine größere Molare-masse als Kohlenstoff hat und es deswegen eher in fester Gebinde geht | 
 
 dieses statement ist gefaehrlich, denn es stimmt nicht.
 
 wesentlich interessanter als die absolute molmasse sind polaritaet usw. der verbindung
 
 deiner argumentation nach muesste OH2 z.b. ein gas sein und das homologe SH2 dann fluessig oder fest
 
 es ist hier z.b. aber just umgekehrt, denn H2O ist fluessig und H2S, H2Se und H2Te sind gase
 
 gruss
 
 ingo
 _________________
 ein monat im labor erspart einem doch glatt ne viertel stunde in der bibiliothek!
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		| TheBartman 
 
 
 Anmeldungsdatum: 09.07.2009
 Beiträge: 547
 
 
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				|  Verfasst am: 15. Feb 2010 07:51    Titel: |   |  
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				| Um das mit dem Aggregatzustand nochmal eben zu erläutern - im Grunde wurde es schon gesagt: 
 Bei den Aggregatzuständen geht es in erster Linie um das was ZWISCHEN den Molekülen des Stoffes passiert.
 Wenn also Wassermoleküle lieber zusammen "kleben" ist es flüssig (oder gar fest) und wenn zB Schwefelwasserstoffmoleküle nicht so sehr das Bestreben haben miteinander "abzuhängen", ist es gasförmig.
 
 Um das mal salopp auszudrücken.
 
 Eine Vorhersage zu treffen, in welchem Zustand ein Stoff bei welchen Bedingungen (Temperatur, Druck) vorliegt, ist nicht so ganz einfach. Es hängt von vielen Dingen ab, und man benötigt sehr viel Erfahrung, oder man liest es einfach nach.
 _________________
 http://www.ultimatespaceproject.de
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		|  |  
		| pawn 
 
 
 Anmeldungsdatum: 27.10.2004
 Beiträge: 215
 
 
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				|  Verfasst am: 16. Feb 2010 13:57    Titel: |   |  
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				| So, der folgende Beitrag ist mehr Frage als Antwort und soll mein eigenes Verständniss der Angelegenheit bestätigen oder berichtigen (quasi egoistischer Threadmissbrauch  , aber eigentlich ist es hier gar nicht mal so offtopic, obwohls nicht direkt gefragt/angesprochen wurde). 
 Im Fall SiO2 und CO2, kann man das mit den Orbitalen begründen, und der darin begründeten Hemmung einer Si=O Doppelbindung?
 Die p-Orbitale im Si sind deutlich größer als die im C, und die von C sind ähnlich groß wie die p-Orbs von O. Und eine Doppelbindung resultiert ja aus der Überlagerung zweier p-Orbitale. Und eine Bindung ist allgemein desto stärker, desto größer das Überlappungsintegral der Orbitale ist (Überlappungsintegral ist doch das Verhältnis von überlappenden zu nichtüberlappenden Orbitalbereichen, stimmt das so?).
 Si hat im Vergleich zu O sehr große p-Orbs, daher ist der Bereich des p-Orbs von Si, der mit dem p-Orb von O überlappt eher gering, im Vergleich zum Bereich, der nicht überlappt (Geringes Überlappungsintegral, richtig?
  ). So, aus diesem Grund bringt eine Si=O Doppelbindung für das Si keinen großen energetischen Vorteil und daher kommt diese Doppelbindung praktisch auch nicht zustande. Es verbleibt also bei einer Si-O Einfachbindung. Hier kann das O- dann eben mit einem H abgesättigt werden oder sich eben mit weiteren SiO2 vernetzten. Und da ja folgendes gilt: 
 
  	  | TheBartman hat Folgendes geschrieben: |  	  | Bei den Aggregatzuständen geht es in erster Linie um das was ZWISCHEN den Molekülen des Stoffes passiert. | 
 
 ...heißt es jetzt praktisch dass ja die "zwischenmolekularen" Kräfte in SiO2 richtige chemische Bindungen sind, daher gibts ja eigentlich hier auch keine "SiO2-Moleküle" weil das ja ein Netzwerk ist, und SiO2 daher einen Feststoff bildet. Bei CO2 hingegen kommt die C=O Doppelbindung problemlos zustande weil die p-Orbs sich gut überlappen und die Valenzen sind somit abgesättigt. Daher wirken zwischen den CO2 Molekülen nur die schwachen Van-der-Waals-Kräfte. Wegen all dem ist CO2 ein Gas und SiO2 ein Feststoff, obwohl C und Si in der gleichen Gruppe sind.
 
 Würdet ihr diese Ausführungen so unterschreiben? *fragend-in-die-Runde-blick*
 
 Gruß
 pawn
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		| magician4 Moderator
 
  
 Anmeldungsdatum: 05.10.2009
 Beiträge: 2067
 Wohnort: Hamburg
 
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				|  Verfasst am: 16. Feb 2010 16:31    Titel: |   |  
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				| so uneingeschraenkt unterschreiben wuerd ich das nicht.... 
 ..schonmal beginnend damit dass wir weder im CO2 zwei "normale" C=O doppelbindungen haben , noch im SiOx "normale" einfachbindungen
 
 der kohlenstoff im kohlendioxid ist naemlich "kumulenartig" und daher sp-  hybridisiert - und nicht sp2 wie in aldehyden, ketonen - was zu einem besonders kurzen bindungsabstand in der "unterliegenden" einfachbindung fuehrt
 
 die bindungen des siliciums im quarz sind uneinheitlich (je nach quarzsorte). man kann aber allgemein ueber alle quarze feststellen:
 - es gibt stets mindestens 2 verschiedene Si-O bindungen pro siliciumatom mit unterschiedlichen bindungsabstaenden
 - die O-Si-O bindungswinkel sind sehr gross, 145° oder hoeher, also keinesfalls mehr sp3
 
 dann etwas fokussierter auf dein hauptargument "ueberlappungsintegral":
 
 du stuetzt dich hauptsaechlich darauf dass die p-orbitale beim silicium so unglaublich viel groesser seien als beim kohlenstoff.
 DAS ist aber meiner ansicht nach gar nicht das problem. ja, sie sind groesser, aber sooooooooo viel denn dann auch wieder nicht. viel relevanter scheint mit dass miteinander bindende p-orbitale orthogonal zueinander stehen muessen. dafuer muessen die aber durch die unterliegende einfachbindung sowie den sonstigen elektronendichte-wust auf eben den richtigen parallel-abstand ueberhaupt ersteinmal kommen koennen, und dafuer wiederum ist relevant was den bindungsabstand "nach innen hin" ueberhaupt limitiert: die abstossende wechselwirkung der nichtbindenden elektronenruempfe!
 
 silicium hat naemlich innenliegend eine geschlossene neon-schale (und die ist nun wirklich massiv groesser als die beim kohlenstoff, sauerstoff inneliegende He-schale), und das gibt doch stark abstossende konflikte wenns da zu arg-kuschelig wird.
 
 daher: ja, silicium koennte doppelbindungs-geeignet hybridisiert sein, ueberlappungen mit anderen p orbitalen waeren auch sinnvoll - aber die neonschale laesst bindungspartner einfach nicht nahe genug ran.
 nicht die groesse des Si-p-orbitals, sondern die maximal moegliche annaeherung zwischen benachbarten p-orbitalen ist also das problem.
 
 und da geht silicium dann halt lieber den weg energieintensiv s-p-d zu hybridisieren und somit immerhin noch 911 kJ/mol rauszuholen, als die wahrscheinlich noch weniger energieliefernde variante mit lausigsten dobis zu waehlen.
 
 und ehe jemand irritiert guckt ( kohlendioxid hat vergleichsweise "nur " 398 kJ/mol standardbildungsenthalpie, warum macht dann CO2 nicht auch poly-orthokohlensaeure-anhydrid-kristalle?): die beiden dobis liefern initial 2*~800 = 1600 kJ/mol
 davon gehen allerdings ~ 1200 fuer den formalen uebergang CO2(s) --> CO2(g), mithin die sublimationsenthalpie drauf
 
 gruss
 
 ingo
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		| pawn 
 
 
 Anmeldungsdatum: 27.10.2004
 Beiträge: 215
 
 
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				|  Verfasst am: 19. Feb 2010 20:45    Titel: |   |  
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				| Vielen Danke für die Antwort. Ist sehr einleuchtend. Und mein Wissensstand ist geupdatet  . |  |  
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